Was Ihr hier findet
Eine einfache Lösung wie man ein iPad als homee Dashboard an der Wand betreiben kann, dass sich automatisch einschaltet, wenn man sich davor befindet und sich nach einiger Zeit selbst wieder abschaltet.
Ausgangssituation des Projektes
Ein bereits vorhandenes älteres iPad (iPad Air2) soll als festes homee Dashboard im Eingangsbereich in einem offenen Bereich eines gerade neu installierten Einbauschranks installiert werden um jederzeit bei Ankunft und Verlassen des Hauses einen Überblick über den Status der mit homee verbundenen Geräte zu haben.
Bonuspunkte in der Umsetzung für
- hohen WAF (Women Acceptance Factor) und einfache Antwort auf die bei jedem gemeinsamen Verlassen des Hauses aufkommenden Standard-Fragen meiner Frau:
- Sind auch wirklich alle Fenster zu?
- Ist überall das Licht aus?
- Ist das Bügeleisen ausgesteckt und sichergestellt, dass der Stecker nicht spontan selbstständig (oder gar verursacht durch ein Erdbeben), wieder in die Steckdose hüpfen kann?
- eine zukunftssichere, clevere und möglichst wenig invasive Lösung
In der Community gibt es verschiedene Threads zum Thema homee Dashboard (siehe Referenzen am Ende dieses Posts), diese sind jedoch oft
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Android-lastig
Nichts gegen Android - aber das muss doch einfacher gehen. -
Teilweise abhängig von 3rd-Party Applikationen
z.B. Automagic - https://automagic4android.com/de/ -
Eigenentwicklungen (also nicht von homee in den Apps / im Browser bereitgestellte Dashboards)
Zu lösende Probleme
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Befestigung / Optik / Zukunftssicherheit
Das iPad soll optisch ansprechend an der Wand befestigt werden.
Alle Maßnahmen für die Befestigung / Verkabelung sollen möglichst wenig invasiv und zukunftssicher sein, weil der Lebenszyklus des benutzten Gerätes irgendwann endet (Hardware, Softwareunterstützung von Apple, Abhängigkeiten der homee App zu Betriebssystem-Versionen, usw.), bei Apple (aber auch bei anderen Herstellern) nie sichergestellt ist, dass ein Nachfolgemodell dieselben Masse (LxBxH) und Stecker benutzt und die erwartende Lebensdauer und Kosten des Einbauschranks eindeutig höher sind als die des einer lebensverlängernden Nutzung zugeführten iPads. -
Stromversorgung
Das iPad soll am Ort der Nutzung mit Strom versorgt werden, so dass die Nutzbarkeit jederzeit gewährleistet ist und nicht gezwungen zu sein es ständig woanders Laden zu müssen. -
Homee Dashboard als Standard-App / weitere Einschränkung der Nutzung
Das iPad soll ausschließlich das Dashboard anzeigen und möglichst auf die Darstellung desselben beschränkt sein (um niemanden zu ermutigen es zu entfernen und „kurzzeitig“ für andere Zwecke zu nutzen). Auch eine Einschränkung der Nutzung ausschließlich für die Darstellung des Dashboards (ohne z.B. homee umkonfigurieren zu können) soll möglich sein. -
Auto-On des iPads
Das iPad mit dem Dashboard soll an sein, wenn man davorsteht (ohne den Home- oder den Power-Button drücken zu müssen). Es soll aber auch nicht ständig an sein - um den Lebenszyklus des Gerätes zu verlängern und den WAF meiner Ehefrau zu gewährleisten.
Vorbereitende Maßnahmen
Der eigentlichen Lösung ging ein Denk- und Rechercheprozess voraus, in dessen Verlauf sich die o.g. Probleme und späteren Lösungen dafür herauskristallisiert haben.
Entscheidung pro iPad
Ich bin privat im Jahr 2004 von Linux auf dem Desktop (!) kommend bewusst immer mehr in die Apple-Welt eingetaucht, so dass ich privat nur noch macOS und iOS nutze.
Trotzdem habe ich kurzzeitig mit dem Gedanken gespielt für diesen Zweck ein Android-Tablet zu nutzen, aber mein Ehrgeiz das mit vorhandenen Bordmitteln (iPad & iOS-Standardfunktionen, homee und in homee eingebundene Geräte) zu lösen war einfach größer.
Wand-/Schrankbefestigung
Recherchen bezüglich Wandhaltern oder Einbaulösungen haben mich schnell ernüchtert. Jede Lösung hat Ihre Vor- und Nachteile und die Preisunterschiede sind riesig. Die richtige Lösung hängt von den eigenen Anforderungen ab – meine sind oben beschrieben.
Wer einen Überblick über den Markt erhalten will und einen Händler sucht der nahezu alle am Markt erhältlichen Lösungen anbietet (das ist bei Amazon ausdrücklich nicht der Fall), dem empfehle ich sich mal bei diesem Shop umzuschauen: http://www.tablethalterung.de (dort wird ein spezialisiertes Subset an Produkten angeboten, die derselbe Händler auch unter http://www.monitorhalterung.de anbietet).
Optisch ansprechende Wandbefestigungen (z.B. iroomsidock.com - Diese Website steht zum Verkauf! - Informationen zum Thema iroomsidock., iPad Wandhalterung mit Unterputz-Netzteil | iPad Wandmontage) sind oft teuer, wenig zukunftssicher und invasiv (Bohrungen/Aussparrungen nötig für die Befestigung und den Stromanschluss) und müssen leider meist komplett ersetzt werden, wenn das Dashboard-Gerät ersetzt wird. Die meisten Lösungen beschränken sich auch nur auf eine Ausrichtung (hochkant/quer).
Magnetische Lösungen (z.B. von TMS 1010 Paket mit Tablet-Wandhalterungen | Vogel's) haben durchaus Ihren Charme. Ein oder mehrere magnetische Wandhalter können frei an die Wand / auf Holz geklebt werden (benutzt dazu am besten wieder ablösbare Powerstrips) und das Tablet kann in beiden Ausrichtungen angebracht werden.
Nachteil dieser Lösung ist jedoch, dass es für den runden Magneten ein Gegenstück am Tablet bedingt – diesen optischen Nachteil wollte ich bei meinen ersten Versuchen noch nicht hinnehmen, weil ich gedanklich noch nicht soweit war. Der Wandabstand ist auch etwas grösser - aber auch das wäre hinnehmbar, weil sich bei mir darunter ein im Schrank verbautes (noch analoges) Wandthermostat für den Flur befindet.
Ich habe mich fürs erste mit dem in anderen Threads dieses Forums mehrfach empfohlenen Koala Wandhalter (https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss_i_4_9?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&url=search-alias%3Daps&field-keywords=koala+wandhalterung&sprefix=koala+wan%2Caps%2C152&crid=15M2KD8HYJUS5) entschieden und diesen mit Powerstrips an der Schrankinnenseite befestigt.
Nach etwas mehr als einer Woche ist mir klargeworden, dass die magnetische Lösung wahrscheinlich die optisch bessere gewesen wäre.
Ich werde wohl also bald die Koala-Halterung gegen eine Vogels oder ein Alternativprodukt ersetzen. Ich denke aber es wird Vogels werden, weil dahinter ein komplettes Konzept steckt (Wand- und Auto-Halterung und für den WAF eine flexible (aber leider invasive) Klapp- und Schwenkhalterung, welche sich in der Küche beim Kochen gut machen würde). Mit dem Konzept lassen sich einfach weitere Use Cases (Nutzung in der Küche, Befestigung am Vordersitz des Autos für die Bespassung der Kinder) für meine iPads ermöglichen.
Stromversorgung und Kabellösung
In dem Teil des Einbauschrankes befinden sich neben meinem homee, meinen fritzBox, meinem Drucker/Scanner/Kopierer und einer DECT-Ladeschale auch meine Ladestationen für andere Geräte der amerikanischen Fruchtmarke.
Aus dem Grund haben wir von vornherein in der hinteren Ecke des Schrankes Aussparrungen für Kabel vorgesehen, welche irgendwann (wenn alles endgültig steht) durch einen Kabelkanal verdeckt werden sollen.
Leider haben wir (den selben Fehler haben wir schon beim Bau selbst mal gemacht) zu wenige Steckdosen in den einzelnen Fächern vorgesehen. Da werde ich wohl noch mal nachrüsten müssen – bei der Gelegenheit wird dann auch pro Schrank-Stockwerk neben zusätzlichen Steckdosen auch mindestens eine USB-Doppelsteckdose installiert werden, um den homee, das iPad und diverse Ladestationen direkt (ohne Umweg) mit Strom zu versorgen.
Für solche Situationen bieten sich übrigens PowerCubes als Zwischenlösung an (https://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss_1?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&url=search-alias%3Daps&field-keywords=powercube+usb) – die sehen gut aus, brauchen wenig Platz und es gibt sie als direkte Steckdosenaufsätze oder mit einem Kabel , jeweils mit und ohne USB-Ports.
Fürs erste habe ich die zugeführten Kabel mal mit Powerstrips Kabel Clips fixiert.
Softwaresituation
Als Fan der Fruchtmarke wird es einem leichtgetan, wird doch mit dem „geführten Zugriff“ (hier die Hilfeseite bei Apple - Den geführten Zugriff mit dem iPhone, iPad und iPod touch verwenden - Apple Support (DE)) seit geraumer Zeit eine Funktion als Bestandteil des Betriebssystems ausgeliefert, welche genau meinen Einsatzzweck erfüllt.
Der geführte Zugriff beschränkt den Zugriff auf eine einzige - die zuletzt gestartete –Applikation. In meinem Fall das homee Dashboard.
Zudem kann der geführte Zugriff auch weitere Funktionen einschränken, beispielsweise:
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Bestimmte Bereiche des Bildschirmes nicht anklickbar machen. Das könnte man beispielsweise nutzen um nur den homee Dashboard Vollbildmodus anzuzeigen und Usern den Zugriff auf die eingebundenen Geräte und die Homeegramme zu verwehren (das setze ich derzeit so nicht ein).
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Hardwaretasten (Ein-/Ausschalter, Lautstärkeschalter, die Touchfunktion des gesamten Screens, usw.) können aktiviert / deaktiviert werden.
Der geführte Zugriff kann jederzeit (auch durch eine PIN geschützt) schnell wieder deaktiviert werden.
Damit habe ich zunächst mal angefangen, war aber bald davon genervt, dass jedes Mal, wenn ich das Dashboard sehen wollte den Home-Button drücken zu müssen.
Dann habe ich mich daran erinnert, dass ich doch im Flurbereich einen Fibaro-Bewegungsmelder installiert habe.
Mein erster Gedanke war: Mit dem muss ich doch das iPad irgendwie aufwecken können.
Kurzzeitig habe ich mal zu Wake-On-LAN-Funktionen recherchiert, welche über ein vom Bewegungsmelder ausgelöstes Homeegramm via einem Webhook auf meinem NAS das iPad aufwecken sollte (ich höre das Herz aller Hacker unter Euch schneller schlagen).
Aber irgendwie kam mir das (trotz anfänglichem Auflodern meiner alten Hackerehre) viel zu kompliziert vor. Beim Experimentieren entdeckte ich zufällig, dass das Dashboard-iPad jedes Mal anging, wenn eine Push-Nachricht an den eingerichteten User (damals noch mein Standarduser) verschickt wurde.
Die Lösung war geboren: Dem Bewegungsmelder (der das Licht im Flur einschaltet) wurde einfach ein zweites Homeegramm angehängt:
Wenn der Bewegungsmelder im Flur eine Bewegung meldet, dann sende eine Push-Nachricht an mich.
Da diese Push-Nachrichten auch an mein iPhone gingen (was recht schnell nervig werden kann) wurde extra fürs Dashboard ein User eingerichtet, der exklusiver Empfänger dieser Push-Nachrichten wurde.
Damit war das iPad ab diesem Moment immer an, wenn man sich von der Eingangstür oder vom Wohnbereich in seinen Bereich hineinbewegte. Das ganze übrigens ohne irgendeinen Laut von sich zu geben, weil der Ton abgeschaltet wurde, Push-Nachrichten im geführten Zugriff nicht zu Vibrationen führen und diese in dem Modus nicht einmal auf dem Bildschirm angezeigt werden. Die perfekte Lösung!
Achtung: Unter iOS9 scheint das Auto-On auf diese Art nicht zu funktioniern. Unter iOS10 funktioniert es. Siehe den nachfolgenden Diskussionsthread.
Als Goodie hat man (nachdem die Bildschirmhelligkeit entsprechend eingestellt wurde) im Flur auch immer etwas Licht (ein kleines Nachtlicht sozusagen) wenn man Abends zur Toilette geht, so dass der ursprüngliche Zweck des Bewegungsmelders (schalte das Licht für X Minuten an, wenn die Helligkeit unter x Lux sinkt und Du eine Bewegung erkennst) irgendwann entfiel. Das iPad hat übrigens (weil in der Nähe des Bewegungsmelders montiert) mein auf eine bestimmte Lichtstärke getriggertes Bewegungsmelder-Homeegram ziemlich durcheinandergebracht, weil so ein iPad halt schon recht hell werden kann.
Einziges Problem war noch das selbstständige Ausschalten des Displays: Auch dazu gibt es iOS-Bordmittel - unter Anzeige & Helligkeit lässt sich die Automatische Sperre des Bildschirms von nie bis zu minimal 2 Minuten regeln. 2 Minuten sind in der Regel immer ausreichend – auch für den Gang zur Toilette ohne Einschalten des Deckenlichtes.
Sicherheit
Ihr solltet Euch Gedanken darüber machen welche Rechte Euer Dashboard-User hat. Derzeit hat er bei mir Admin-Rechte (weil ich mal schnell am Dashboard etwas einstellen/ändern können will). Aber mit zu viele Rechten könnt Ihr Euch (je nach Eurem homee-Einsatzweck) schnell auch mal selbst ins Knie schießen (Stichwort: Alarmanlage oder Manipulationen).
Wie oben beschrieben kann man im geführten Modus im Dashboard-Vollbildmodus z.B. den Rücksprung auf das den Screen an dem man die Geräte und Homegramme bearbeiten kann einschränken, indem man das Rücksprung-Icon oben rechts als nicht nutzbaren Bildschirmbereich markiert oder aber die Berührungsempfindlichkeit des Displays komplett ausschaltet (wenn Ihr das Dashboard als reinen Infoscreen benutzen wollt).
Aber auch die Rechte des Users fürs Dashboard selbst kann und sollte man (bei entsprechender Experimentierfreudigkeit von Dritten) von vornherein entsprechend einschränken.
Blick in die Zukunft
Als nächstes steht bei mir neben dem beständigen Ausbau der mit meinem homee verbundenen Geräte die oben bereits beschriebene Behebung der Kabel und Stromsituation im Schrank an. Bei der Gelegenheit werde ich wohl auch zur magnetischen (Vogels-)Lösung wechseln.
Mittelfristig wird wohl auch im OG ein homee Dashboard auf einem iPad installiert werden – dort habe ich im Gang sogar noch eine Leerdose. Da unsere Tochter gerade beginnt nachts selbst auf die Toilette zu gehen, wird es wohl auch als Nachtlicht dienen, ohne alle Lichter im Treppenhaus / im Flur des OG schalten zu müssen.
Was die allgemeine Dashboard-Situation angeht: Da hat das @homee – Team ja in naher Zukunft wohl einiges vor. Da können wir uns hoffentlich noch auf viele weitere Funktionen freuen, so dass die Bestrebungen einiger Leute in der Community ein eigenes Dashboard zu programmieren (z.B. mit Hilfe der ebenfalls angekündigten API) von einem Grossteil der User gar nicht benötigt wird.
Ich für meinen Teil würde mir zumindest wünschen, dass die Dashboard-Sprüche („Hey Admin, Lust auf eine Runde Netflix?) entweder optional abschaltbar oder zumindest in der Schriftgröße deutlich kleiner werden.
Referenzen innerhalb der Community zum Thema