Was willst du damit machen?
Die Heizpläne sollten eine Möglichkeit bieten, die Heizkörperthermostate mit einem Raumthermostat zu synchronisieren.
Warum interessiert es nicht nur dich?
Je nach baulichen Gegebenheiten (in einer Nische, von Möbeln verstellt, …) kann die am Heizkörper gemessene Temperatur erheblich von der tatsächlichen Temperatur abweichen. Ein Raumthermostat kann üblicherweise besser platziert werden und so die tatsächliche Raumtemperatur exakt erfassen.
TL;DR? Siehe den letzten Abschnitt „Erweiterungs-Vorschlag für homee“.
Vorgeschichte
Ich komme ursprünglich von der Devolo Home Control (DHC). Diese bietet die Möglichkeit einen Raumthermostat (RT) und mehrere Heizkörperthermostate (HKT) in einer Gruppe zu synchronisieren. Wenn der RT und die HKTs von Devolo sind, schafft es die DHC irgendwie die vom RT gemessene Ist-Temperatur an die HKTs zu übertragen. Das Ergebnis ist eine sehr genaue Steuerung der Raumtemperatur, völlig unabhängig von baulichen und äußeren Einflüssen.
Ein (Extrem-)Beispiel
Ich habe in einem Raum einen Heizkörper, welcher unter einem Tisch montiert ist. Oberhalb des Heizkörpers befindet sich ein Lüftungsgitter durch das die warme Luft strömen kann. Der HKT hingegen steht etwas vor, sodass ihn keine Luft mehr nach oben umströmen kann und gleich rechts davon steht eine Kommode. Schlechter kann die Situation für den HKT kaum sein und die von ihm gemessene Temperatur liegt zwischen 0° (Ventil geschlossen) und 15° (Ventil offen und kalter Tag) über der tatsächlichen Raumtemperatur.
Ausgangssituation
Für alle folgenden Lösungsansätze braucht man folgendes:
- Ein Gerät, welches die Raum-Temperatur möglichst genau erfasst.
- Ein Gerät, an welchem man die Soll-Temperatur einstellen kann.
- Ein oder mehrere HKTs, welche die von ihnen gemessene Ist-Temperatur melden.
Ich verwende für die ersten beiden Punkte gemeinsam ein Devolo Raumthermostat und für den dritten Punkt einen Devolo Heizkörperthermostat.
Eine erste Lösung mit Homey
Da diese Situation aktuell mit homee nicht sinnvoll zu lösen ist und ich auch über den Smart-Home-Tellerrand schaue, habe ich mich erst einmal an einer Lösung mit Homey probiert. Obwohl auch Homey solch eine Synchronisation wie die DHC nicht unterstützt, war eine überraschend einfache Lösung schnell gefunden. Ein einzelner Flow („Homeegram“) mit folgenden Einstellungen reicht:
Wenn: sich die Temperatur am RT ändert
Dann: Berechne eine Variable „Soll“ als min(28,round(Soll-Temperatur + Ist-Temperatur-HKT - Raum-Temperatur)).
Und: Setzte die Soll-Temperatur des HKT auf den Wert der Variable „Soll“.
Dieser Flow nimmt die Soll-Temperatur vom RT und erhöht sie um die Differenz zwischen den beiden Ist-Temperaturen (von RT und HKT). Das ganze wird dann noch auf ganze Grad gerundet und auf 28° begrenzt, da das Devolo-HKT keine höheren Temperaturen akzeptiert, und an das HKT geschickt.
Mit diesem Flow ist eine Steuerung der Raumtemperatur des Extrembeispiels direkt über das RT auf wenige Zehntel-Grad genau möglich.
Erweiterungs-Vorschlag für homee
Da 1) wir in naher Zukunft wohl keine solche mächtige Logik in homee bekommen, andererseits aber 2) diese Lösung universell genug erscheint, schlage ich folgende Erweiterung für die Heizpläne vor:
In jedem Heizplan kann man folgendes zusätzlich definieren:
- ein Gerät, welches die Soll-Temperatur vorgibt
- ein Gerät, welches die Raumtemperatur erfasst. Dies kann, muss aber nicht identisch zum vorherigen Gerät sein.
Je nach dem, welches Gerät zusätzlich definiert ist, verändert sich nun das Verhalten der Heizpläne:
- Ist das Gerät für die Soll-Temperatur angegeben, übertragen die Heizpläne an den Schaltzeitpunkten die Soll-Temperatur des Plans auf dieses Gerät. Wird die Soll-Temperatur direkt am Gerät verändert, übernimmt der Plan diese bis zum nächsten Schaltzeitpunkt.
- Ist das Gerät für die Ist-Temperatur angegeben, dann wird die Soll-Temperatur für alle HKTs, welche selbst eine Ist-Temperatur melden, berechnet als: Soll-Temperatur des Plans + Ist-Temperatur des HKTs - Raumtemperatur. Eine Begrenzung bzw. Rundung dieser Soll-Temperatur erfolgt entsprechend den HKT-Fähigkeiten.
Diese Erweiterung für die Heizpläne wäre universell und protokollunabhängig, setzt aber HKTs voraus, welche die Ist-Temperatur melden. HKTs ohne diese Fähigkeiten, würden wie bisher funktionieren.