Hallo zusammen,
ürsprünglich auf Grund einer Frage aus der community
als HowTo-Antwort gedacht, hat dieser Beitrag einen Umfang angenommen, der meines Erachtens diese eigene „Story“ sinnvoll macht.
Das Thema ist den Betreibern von Scheitholzkessel-Zentralheizungen unter Euch sicherlich bestens bekannt:
Wie häufig und wann soll/kann/darf Scheitholz nachgelegt werden, um die Anlage zum Einen in einem guten Betriebsbereich zu halten, zum Anderen aber auch nicht zu „überhitzen“.
…und das Ganze kombiniert mit dem Vorteil, sich unnötige Wege hinab in den Heizraum zu ersparen.
Ich gehe davon aus, dass in diesem Fall auch bei Euch im Heizungs-Keller (mindestens) eine Anordnung aus Kessel, Puffer und Mischer steht.
Folgendes habe ich realisiert:
- Anschaffung Fibaro Universalsensor(en)
- Anschaffung Temperatursensoren DS18B20
- Anschaffung Steckernetzteil 12V DC
- Einbau und Anschluss des Ganzen
EDIT 2018-09-03: Auf Grund der Anfrage aus einem anderen Thread hier noch ein kleiner Tipp zum Anschluss / zur sicheren Kontaktierung der ‚filigranen‘ Adern des Universal-Sensors.
Die für die Heizungs-Meldungen relevanten Temperatursensoren habe ich wie folgt angelegt (einfach jeweils zwischen Isolierung und Leitung geschoben, von der Messgenauigkeit reicht das für diese Funktion allemal):
- Sensor 1: Vorlaufleitung Ausgang Heizkessel
- Sensor 2: Pufferspeicher im unteren Bereich
- Sensor 3: Pufferspeicher im oberen Bereich
- Sensor 4: Vorlaufleitung Ausgang Mischer
- Sensor 5: Rücklaufleitung zum Mischer
- Sensor 6: Brauchwasserspeicher Umluft-Wärmepumpe
Ergänzend nutze ich für die beschriebene Applikation noch den Temperaturwert eines separaten EnOcean Aussen-Temperatur-/Feuchte-Sensors.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass -zumindest bei meiner Anlage- für die Generierung von Heizungsstatus-Meldungen die Sensoren [Sensor 1 … Sensor 3] ausreichend sind.
Die anderen Sensoren nutze ich zunächst für anderweitige Funktionen bzw. rein informativ.
Aber - wer weiss: Der homee@sapiens ist doch immer auf der Suche nach weiteren Optimierungs-Möglichkeiten und liebt die Herausforderung, Stillstand ist Rückschritt .
Dann habe ich einige Zeit lang die verschiedenen Temperaturverläufe und Messstellen an Hand der homee-Verlaufsdaten beobachtet und analysiert.
Nach einer längeren Versuchs- und Test-Phase mit unterschiedlichsten Ansätzen habe ich im Wesentlichen folgende prinzipielle HG’s/Funktionen für den Winterbetrieb/Heizbetrieb abgeleitet und erstellt:
Temp [Puffer unten] <76°C
“Heizvorschlag Blau/Nachheizen”
(stark nachlegen, um den Pufferspeicher zu füllen)
Temp [Puffer unten] >76°C … <84°C
“Heizvorschlag Grün/Temp. halten”
(wenig bzw. nur noch gelegentlich nachlegen)
Temp [Puffer unten] >84°C
“Heizvorschlag Rot/Puffer voll”
(nicht mehr nachlegen, weil eine kplt. weitere Kessel-Füllung wärmetechnisch nicht mehr vom Pufferspeicher aufgenommen werden kann, ohne evtl. in die Gefahr der Übertemperatur zu kommen - klar, das hängt natürlich von der Aussentemperatur und der aktuellen Wärme-Abnahme ab, passt aber so ganz grob)
Temp [Vorlauf Heizkessel] oder Temp [Puffer unten] oder Temp [Puffer oben] >90°C
“Warnhinweis Heizung Übertemperatur!”
Temp [Aussen] >17,5°C und Temp [Vorlauf Heizkessel] <40°C und Temp [Puffer unten] <40°C
"Heizung ist im Sommerbetrieb (der zentrale Holzkessel wird nicht mehr beheizt und das Brauchwasser wird mit der Umluft-WP erwärmt)
Heizpläne deaktivieren
Heizkörper-Thermostate schliessen
Programm “Verkalkungsschutz” aktivieren (Heizkörper-Thermostate 1x wöchentlich ganz öffnen und nach kurzer Zeit wieder ganz schliessen)
Temp [Aussen] <16,0°C und Temp [Puffer unten] >35°C
"Heizung ist im Winterbetrieb (der zentrale Holzkessel wird beheizt und der Pufferspeicher ist genügend befüllt, um ausreichend Vorlauftemperatur für einen sinnvollen Heizkörperbetrieb anzubieten)
Heizkörper-Thermostate nach Heizplan aktivieren
Programm “Verkalkungsschutz” deaktivieren
Die “Heizvorschläge” ( Blau | Grün | Rot ) werden über eine farbige Z-Wave-Lampe angezeigt, sobald im Heizungskeller ein Steinel-LED-Strahler (XLED Home 2) eine Bewegung erkennt und den Heizungskeller beleuchtet. Der im Heizungskeller befindlichen Person wird dadurch direkt vor Ort angezeigt, ob und wie stark nachgelegt werden soll/kann/darf.
Zusätzlich zeige ich entsprechende Hinweis-Icons/-Texte im OG auf der LaMetric an, damit nicht eigens der Weg in den Heizungskeller erforderlich wird um nachzuschauen, ob nachgelegt werden muss.
Hier wäre es natürlich noch Super, wenn unser homee künftig mit Variablen umgehen könnte, dann könnte ich die tatsächlichen Ist-Temperaturwerte auf der LaMetric einblenden und anzeigen.
Ergänzend werden Alarme und Warnmeldungen noch als Push-Mitteilung auf das Handy ausgewählter homee-Benutzer verschickt .
Das Ganze funktionierte in der letzten Heizphase recht gut und hatte auch einen sehr hohen (WomanAF-/ManAF-/KidsAF) Akzeptanz-Faktor.
Zuvor herrschte oft Unsicherheit, die Heizung zu überhitzen oder nicht genügend Temperatur in den Pufferspeicher zu bringen, es hätten viele Temperatur-Anzeigen und Zusammenhänge an Kessel und Puffer beobachtet und interpretiert werden müssen.
Das übernimmt bei uns jetzt der kleine homee an Hand klarer, immer gleicher Kriterien und Regeln .
WICHTIG: Beim ganzen Aufbau habe ich stringent darauf geachtet, dass dem homee keine kritische oder sicherheitsrelevante Funktion zukommt (Abschaltungen o.ä.), sondern dass seine Aufgabe rein ein zusätzliches Komfort-Merkmal darstellt.
Ich würde mich freuen, wenn diese Erfahrungen und Ausführungen auch für die(den) Eine(n) oder Andere(n) unter euch interessant sind und eine evtl. Vorarbeit auch für weiteren Überlegungen darstellen.
Ich würde mich freuen wieder zu lesen, ob/wie/was ihr zu diesem Thema umgesetzt oder besser gelöst habt.
Schöne Grüße
SmartHomer