Vergleich von verschiedenen Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren

Ich habe mir zu Black-Friday zwei Shelly HT gegönnt und beim stöbern im Forum bin ich auf den Beitrag von @Jensen78 gestoßen.

Bislang habe ich mir keine großen Gedanken über die Zuverlässigkeit der Sensordaten gemacht, aber 8°C Abweichung ist schon eine Hausnummer und mein Vertrauen in die Technik ist angekratzt. Zumal ich im DG den ganzen Herbst schon mit einer erhöhten Luftfeuchtigkeit kämpfe.
Jetzt kann man die Shellys mittels OFFSET nachjustieren, aber wie? Welcher der vielen Sensortypen ist zuverlässig? Also habe ich mir im Baumarkt ein digitales Hygrometer von TFA geholt, was in Testberichten eine max. Abweichung von 0,3% haben soll. (Ob es stimmt weiß ich nicht, jedenfalls glaube ich auch keinem Test den ich nicht selbst gefälscht habe. :wink: )

Um im ganzen Haus wieder etwas Klarheit über die Sensorwerte zu bekommen habe ich ein paar Sensoren eingesammelt und gemeinsam mit dem TFA-Sensor nebeneinander aufgestellt. Die „Installation“ habe ich jetzt einen Tag stehen lassen, damit sich die Sensoren akklimatisieren können.

Bei einem ersten Test habe ich folgende Werte:

  • TFA-Sensor: Temperatur 20,0°C // Luftfeuchtigkeit 50%
  • Aqara 1: Temperatur 19,6°C // Luftfeuchtigkeit 61%
  • Aqara 2: Temperatur 19,4°C // Luftfeuchtigkeit 55%
  • Shelly HT (mit USB): Temperatur 20,1°C // Luftfeuchtigkeit 52%
  • Shelly HT (mit Batterie): Temperatur 19,8°C // Luftfeuchtigkeit 52%
  • EASYFIT ETHSA 1: Temperatur 19,3°C // Luftfeuchtigkeit 56%
  • EASYFIT ETHSA 2: Temperatur 20,2°C // Luftfeuchtigkeit 53%
  • Ecowitt DP50 - 1: Temperatur 19,6°C // Luftfeuchtigkeit 56%
  • Ecowitt DP50 - 2: Temperatur 19,4°C // Luftfeuchtigkeit 54%
  • Aeotec Multi-Sensor 6: Temperatur 20,5°C // Luftfeuchtigkeit 56%

Die Temperaturen sind für meine Zwecke soweit im Rahmen. Aber die Differenzen der Luftfeuchtigkeit sind doch nicht ganz wenig. Ich werde am Wochenende mal beobachten wie sich die Werte der Sensoren entwickeln.

Ich hoffe ich verunsichere jetzt nicht jene, die sich immer auf die letzte Nachkommastelle verlassen. Ich werde mir jedenfalls nur noch Sensoren mit einem eigenen Offset anschaffen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen bereits gemacht?

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Du musst aber bei einem Offset berücksichtigen, dass er über den gesamten Termperatur- und Luftfeuchtigkeitsbereich gleich gilt. Die Abweichung eine bestimmten Sonsors zu einem Referenzsensor ist aber nicht unbedingt linear zu diesen beiden Werten.

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Das die meisten Thermometer nicht ganz so genau sind, war mir bekannt. Die Abweichungen, die du da aufgezeichnet hast scheinen also innerhalb der Toleranz zu liegen.

Bei der Luftfeuchtigkeit gehen deine Werte aber ja um bis zu 11% auseinander. Das ist natürlich schon ordentlich. Besonders erschreckend find ich allerdings, dass das vermeintlich genauste Instrument (TFA Sensor) nach dem Aquara 1 die größte Abweichung zum Mittelwert (54,5%) aufweist.

Die Werte für die Luftfeuchtigkeit haben meinen Ehrgeiz jetzt geweckt. :wink:
Ich versuche mal über einen Bekannten an ein Profigerät zur Messung der Luftfeuchtigkeit heran zukommen. Evtl. kann er das Gerät ja mal über ein Wochenende entbehren.
@ch.krause die Funktionsweise von einem Offset ist mir bewusst. Aber man kann zumindest etwas nach justieren (bzw. verschieben).

Luftfeuchte hat einen Versatz von +/- 5,5%, da wir nicht wissen, welcher Wert tatsächlich real ist (kein Messwert kommt von einer kalibrierten Messung).
Wieso verwendest du einen Mittelwert von schlechten Werten? Angenommen, der TFA ist korrekt, warum vergleichst du ihn mit einem Wert, der durch einen schlechten Sensor ermittelt wird?
Wenn ich einen TFA mit 50% habe und einen defekten mit 98%, sagst du dann, der TFA ist 24% ungenau?

Von den Daten kann man nur sagen, dass der Aqara wahrscheinlich am ungenausten ist und in der Produktion vermutlich eine hohe Streuung aufweist.

:slight_smile:

Ich berechne mir (geht momentan leider nur über Node Red) von meinen unterschiedlichen Geräten (Aquara, EnOcean TF) den Taupunkt, von einem Eurotronic Temperatur-Feuchte-Sensor bekomme ich Taupunkt und relative Luftfeuchte (% und g/m³) direkt geliefert.
Vergleiche ich hier den Taupunkt oder die errechnet relative Luftfeuchtigkeit in g/m³, habe ich Abweichung im Bereich von 1-2%. Das eine Gerät zeigt dabei mal eine etwas höhere Temperatur an, dafür eine niedirgere Luftfeuchtigkeit. Für die Ermittlung des Wohnklimas und für eine Lüftungsempfehlung/Steuerung sind meiner Meinung alle drei Geräte geeignet.

Nein, in diesem Szenario mit nur zwei Werten, würde ich nicht davon ausgehen, dass die Wahrheit in der Mitte zu suchen ist. Erst recht nicht, wenn die Werte so weit auseinander sind. Bei 10 Werten halte ich die Wahrscheinlichkeit, dass die Wahrheit in der Mitte zu suchen ist, allerdings für sehr viel höher. Und wenn ich dann sehe, dass 8 von den 10 Werten auch noch zwischen 52% und 56% liegen, denke ich schon, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass in diesem Bereich die Wahrheit zu suchen ist. Meinst du nicht?

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Wir wissen leider außer beim TFA

nicht, wie die Datenqualität der anderen Sensoren ist.

Nur, weil andere Daten vorliegen, kann man die nicht ohne weiteres zur Mittelwertbildung heranziehen. Sagen wir mal, es gibt den TFA, der wirklich gut sei, und 5 weitere Sensoren, die alle den gleichen billigen Sensor verbauen, und alles mit +5% angeben. Mach deiner Argumentation würdest du den TFA anzweifeln, da die anderen Messwerte in einem ähnlichen Range liegen.

Bei den hier vorliegenden Messwerten würde ich eher die Messung des TFAs in Zweifel ziehen:

genau 20,0 und genau 50 klingen für mich wie default Werte und nicht wie aktuelle Messwerte.

:slight_smile:

Da hast du in der Theorie sicherlich vollkommen recht, aber am Ende bleibt es doch bei:

Jetzt sag doch mal ehrlich, glaubst du an deine Theorie oder hältst du selbst es am Ende für doch für wahrscheinlicher, dass das Versprechen vom TFA nur eine maximale Abweichung von 0,3% zu haben für unrealistischer?

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Ich glaube, dass der Messwert mit 20,0°C und 50% Luftfeuchte kein echter Messwert ist, sondern default Werte :wink:

(Aber sonst bin ich bei dir)

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Ich glaube bei der erstem Messung hat sich der TFA-Sensor noch nicht wirklich akklimatisiert. Aktuell habe ich folgende Werte:
• TFA-Sensor: Temperatur 21,6°C // Luftfeuchtigkeit 48%
• Aqara 1: Temperatur 21°C // Luftfeuchtigkeit 59%
• Aqara 2: Temperatur 21°C // Luftfeuchtigkeit 51%
• Shelly HT (mit USB): Temperatur 21,3°C // Luftfeuchtigkeit 47%
• Shelly HT (mit Batterie): Temperatur 21,5°C // Luftfeuchtigkeit 49%
• EASYFIT ETHSA 1: Temperatur 21,1°C // Luftfeuchtigkeit 53%
• EASYFIT ETHSA 2: Temperatur 21,6°C // Luftfeuchtigkeit 51%
• Ecowitt DP50 - 1: Temperatur 20,7°C // Luftfeuchtigkeit 52%
• Ecowitt DP50 - 2: Temperatur 19,4°C // Luftfeuchtigkeit 54%
• Aeotec Multi-Sensor 6: Temperatur 21,5°C // Luftfeuchtigkeit 53%

Trotzdem ist mir die Differenz noch zu groß (oder der Aqara zu billig :wink: ). Ähnlich wie @Harry habe ein Skript auf dem Iobroker laufen, was den Taupunkt und den Feuchtegehalt je Raum errechnet und mit den Außenwerten vergleicht. Bringt halt alles nix, wenn die Rohdaten nur Schätzwerte sind.

Aber mal ehrlich was erwartet man denn von diesen Teilen?

Sämtliche o. a. Geräte sind doch haushaltsübliche „Schätzeisen“ für nen „kleinen Taler“ wenn man sowas wie 100%ige Berechnung des Taupunktes haben möchte kommt man mit den o.a. Amazon / Ebay / Baumarkt-Kram mit Sicherheit nicht wirklich weiter dafür benötigt man Labor-Equipment oder Geräte zur Luftgütemessung die explizit dafür entwickelt worden sind. Das ist ja schon fast so als würde man ein Radio aus einem Experimentierkasten vergleichen mit einem HiFi-Soundsystem.

Ich denke da wird die Messlatte etwas zu hoch angesetzt. Ich selbst habe das zwar auch noch nie angewendet, hätte aber auch im Vorfeld keine großen Erwartungen gestellt.

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Hm… wenn es Dich nicht interessiert ist doch ok. Ich habe keine Erwartungshaltungen formuliert. Mir ging es einzig darum mal die Spanne der Messwerte der unterschiedlichen Sensoren gegenüberzustellen. Für mich ist es schon nicht ganz uninteressant, ob ein Sensor 70% oder 60% Luftfeuchtigkeit anzeigt. Je nach dem wie hoch der Wert ist, wird ja auch mehr oder wenig gelüftet. Für was installiert man sonst die Sensoren?

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Nee, du hast mich da falsch verstanden, interessieren täte mich sowas schon. Wenn ich so etwas konstruieren würde mit handelsüblichen Geräten meine ich dass meine Erwartungen nicht so hoch liegen würden wie bei dem Erwerb von einem Gerät was explizit dafür konstruiert wurde.

Wenn deine Lösung irgewann funktioniert - topp. abe4 selbst wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum dann halt nicht so optimal ist - ist es immer noch gut.

Wir alle sind hier auf einer großen smarten Spielwiese mit unterschiedlichen Gedanken und Herangehensweise. Das macht diese Community ja gerade so spannend. Ich bleibe bei dem Projekt hier definitiv dabei und lese fleißig weiter.

Es sollte da jetzt keine Kritik sein die ich ausüben wollte. Nur ein Hinweis dass es vielleicht mit den o. a. Geräten nicht :100: % Topp funktionieren würde.

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Ich habe mir dazu von TFA 2 analoge Thermo-Hygrometer gekauft.
Die beiden TFA hatten recht gleiche Ergebnisse.

Als ich dann feststellte, daß die Abweichungen unter meinen Z-Wave Sensoren recht gross sind, bin ich nicht weiter ins Detail eingestiegen.

Die Steuerung der Entfeuchter im Bad und HWR über die Z-Wave Sensoren ist jetzt etwas „gröber“ eingestellt.

Zur Kontrolle sind die analogen TFA weiter im Einsatz.