Zuerst einmal ein großes Lob für die kontinuierliche Weiterentwicklung!
Ich habe mich erst dieses Jahr dazu entschlossen unser SmartHome auf Basis von homee zu erweitern. Leicht ist mir die Entscheidung auf ein geschlossenes System zu setzen nicht gefallen, doch es gab gute Gründe für homee:
- gleichzeitige Unterstützung von Z-Wave und ZigBee Geräten unterschiedlicher Hersteller
- stromsparende Hardware
- Made in Germany
- sofort einsatzbereit (keine Bastelleien mehr)
- kein Abo-Modell
- offline verfügbar und zwar in jedem Browser
Der letzte Punkt war für mich eigentlich der wichtigste. Firmen und deren Dienste kommen und gehe. Die Vergangenheit hat leider allzu oft gezeigt, dass plötzlich Online Services abgeschaltet oder Apps nicht mehr weiterentwickelte worden sind. Klar könnte man in solch einem Fall den letzten Stand der App einfach weiter verwenden, aber nur so lange wie das Handy oder die Smartphone-Betriebssystem-Version die alte App dann auch noch unterstützt. Ich wollte einfach vermeiden irgend wann eine unbrauchbare Hardware herum liegen zu haben, die eigentlich noch einwandfrei funktionieren würde. Wäre das System offen, könnte man in solch einem Fall die Hardware sicher noch gebrauchen, ist es aber nicht und genau deshalb war ich sehr froh, dass homee dieses Problem mit einer immer offline verfügbaren Webapp umgangen hat - ja, diese Funktion sogar beworben hat.
Ich habe momentan zwei Homees, jeweils mit ZigBee und Z-Wave im Einsatz. Für Ende des Jahres haben wir unseren Umzug geplant und danach wäre ein weiteres home-Brain-ZigBee-ZWave Set erforderlich geworden. Zum Glück habe ich dieses noch nicht gekauft.
Hätte homee Anfang des Jahres schon dieses Vorhaben kommuniziert, wäre meine Wahl sicher nicht homee gewesen. Es gibt genug andere Systeme die Z-Wave und ZigBee vereinen und online oder Teil-offline funktionieren, z.B. SmartHome by Hornbach oder Homey, nur um zwei zu nennen. Für den Kaufpreis meiner zwei Homees hätte ich mir auch fast 10 Hornbach SmartHome Zentralen, oder zwei Homey zulegen können, der Preis ist also kein Argument für homee.
Keine Bastelleien mehr fällt als Pro homee Argument jetzt auch weg, denn wenn ich weiterhin offline im Browser auf die Webapp verwenden möchte, darf ich anfangen Zertifikate herunter zu laden, nein, so geht Benutzerfreundlichkeit wirklich nicht. Sofort Einsatzbereit war eines meiner Kauf-Argumente. Monate später und ein kurzer Blick in dieses Forum und es ist klar, dass die angepriesene Benutzerfreundlichkeit leider zu oft einfach nicht vorhanden ist. Dies könnte sicher auch an der unausgereiften App für Android liegen. Nur um ein Beispiel zu nennen: Geräte lassen sich nicht anlernen, aber über die Lokale Webapp werden sie sofort gefunden. Oh, pardon, ich meine natürlich wurden sie bisher sofort gefunden, denn damit ist es ja nun vorbei, zumindest in Umgebungen ohne Internet.
Auf der Suche nach einem dritten homee habe ich mich auch nach gebrauchten homees umgesehen, jedoch waren dort so gut wie keine Geräte verfügbar, dass hat sich seit diesem Firmware-Update tatsächlich geändert. Gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Situation war die Entfernung dieser Essentiellen Funktionalität aus meiner Sicht sicher nicht die beste Entscheidung.
Das Argument mit dem geringen Speicherplatz kann ich absolut nachvollziehen. Es gibt aber andere Wege um solch ein Problem zu lösen, z.B. ein modularer Aufbau wie bei Homey. Wer Hue verwenden will, der installiert einfach das Hue Modul. Niemand wird in seinem Zuhause 20 unterschiedliche Lampenhersteller verwenden, weshalb also all diese Konfigurationen im Gerät bzw. Der Firmware vorhalten.
Auf meiner Suche nach einem CO Melder ist mir übrigens aufgefallen, dass homee offenbar nur ein Gerät unterstützt und dieses wohl seit Jahren EOL sein soll, jedenfalls schreiben dies einige Online Shops die dieses Gerät nicht mehr anbieten. Um genau zu sein wird es eigentlich nirgendwo mehr angeboten, außer beim Hersteller in Taiwan. Die Konfiguration solcher Geräte könnte man entfernen und optional zum Nachinstallieren anbieten, dann wäre genug Speicherplatz frei. Eine Schnittstelle für Entwickler um eigene Konfigurationen für noch fehlende Geräte zu entwickeln wäre eine weitere Überlegungen. Die Community entwickelt und homee braucht nur noch den Code zu prüfen. Die Anwender mit einzubeziehen funktioniert doch auch wunderbar hier im Forum, warum denn dann nicht den Schritt wagen und auch bei der Entwicklung die Anwender mit einbeziehen. So etwas kann sehr schnell die Qualität und Entwicklungsgeschwindigkeit erhöhen, bei gleichzeitiger Senkung der Kosten.
Ein weiterer Vorschlag wäre z.B. ein Homee Speicher-Erweiterungs Cube oder besser noch, die Konfigurationen für beispielsweise ZigBee in den ZigBee Cube auslagern. Sollte dieser dann irgend wann zu wenig Speicher haben, einfach einen zweiten verwenden. Klar, so etwas wäre natürlich erst nach einem Hardware Redesign möglich.
OK, ich habe jetzt meinem Unmut etwas Luft gemacht, das soll soweit auch erst einmal ausreichen. Gut wäre jedoch, wenn mit dem kommenden Update so schnell wie möglich das einzige und wichtigste Alleinstellungsmerkmal von homee wieder zurück kommen würde und die Lokale Webapp dann auch dort bleibt wo sie hin gehört, im homee und nicht ins Netz auf hom.ee.