Smart Home nach Kernsanierung - Hilfe :)

Hallo liebe homee Gemeinde :slight_smile:

Wir befinden uns gerade mitten in einem Umbauprojekt eines Hauses. Dabei wurde alles komplett auf den Rohbau zurückgebaut und wir überlegen uns jetzt, wie wir ein für uns passendes Smart Home Konzept umsetzen wollen und jetzt bei Elektroinstallation und Co. gleich die richtige Voraussetzungen schaffen. Hat denn jemand von euch schon ähnliches hinter sich?

Dabei gehen die Überlegungen zwischen einem kompletten Kabelbasierten Ansatz (Bus, KNX), einer Mischung zwischen Kabelgebundenen Themen (z.B. Rollläden) und Funksystemen oder rein auf Funk basierenden Lösungen hin und her. Die Kosten sind natürlich auch ein Entscheidungsfaktor.

Unsere Anforderungen sehen wie folgt aus:

  • Wir wollen am System und auch den Automationen selbst Hand anlegen können. Bei der Überlegung KNX wäre der Gedanke auch die Programmierung selbst zu machen (gewisse Affinität vorhanden, Freundin hat darüber hinaus low code Fähigkeiten und ist da auch begabt)
  • Unsere Anforderungen an Event- oder Bedingungsbezogene Automationen würde ich als durchschnittlich bezeichnen
  • Wir wollen die Komponenten über klassische Schalter, Smartphone und Tablet und die integration von Sprachassistenten steuern können ohne irgendwelche Single Point of Failure wie sie in nachgerüsteten Lösungen oft vorkommen (z.B. Schalter nimmt Verbraucher vom Strom, dadurch kann der Aktor oder was auch immer die Lampe nicht mehr ansteuern)
  • Zugriff sowohl von Zuhause aus, als auch von unterwegs
  • Das System soll möglichst einfach auch modular erweiterbar sein

Einige Beispiele zu Automatisierungen und Komponenten, welche smart steuerbar und eingebunden sein sollen

  • Szenen und Automationen getriggert durch Sensoren, Sprachbefehl, Taster oder Smartphone
  • Steckdosen
  • Lampen, dimmbar
  • Bewegungsmelder für Lampen und Szenen
  • Verbrauchsmessung der Verbraucher
  • Rollläden
  • Jalousien
  • Fenster/Türsensoren
  • Temperatursensoren (Heizungssteuerung auch, aber keine komplexen Szenen, da Fußbodenheizung und hier macht ständiges rauf und runter fahren keinen Sinn meiner Erfahrung nach)
  • Türschloss
  • Türklingel mit Videofunktion
  • Garagentor
  • Kameras
  • Rauchmelder (auch für Alarm-Szenen nutzbar)
  • Szenen und Automationen in Abhängigkeit von An-/Abwesenheit (Geofencing)
  • Sonos Speaker

Gerade, wenn wir über eine Lösung mit Funkkomponenten nachdenken stellt sich die Frage nach der bestmöglichen Vorbereitung bei der Elektroinstallation. Also tiefere Dosen, aber auch könnten man doch grundsätzlich eine Sternförmige Verkabelung zu allen Verbrauchern (Steckdosen, Lampen, etc.) realisieren, was nach meiner Verständnis dann auch bei einer Lösung mit Funkkomponenten helfen würde, ohne direkt auch für alle Schalter und Sensoren auf ein Bus System zu setzen. Oder habe ich da einen Denkfehler?

Was sind eure Meinungen hierzu? Was spricht für welches System? Wie würdet ihr das aufbauen, was wären eure Komponenten, auch für Bridges, Steuerzentralen, Apps und Co.?

Freuen und über Anregungen, Fragen und Ideen! :slight_smile:

Lies dir am besten Mal das Wiki hier durch, das beantwortet eigentlich alle deine Fragen. :slight_smile:

Jetzt unabhängig welches System es am Ende wird.

Super Sammlung! Vielen Dank, wird studiert.

Was ist denn deine persönliche Ansicht zu Neubau/Sanierung? Irgendwie reizt mich die Flexibilität von Funk schon sehr gegenüber teuren BUS Systemen.

Was ich in dem Artikel gar nicht gefunden habe ist die Frage, ob es nicht auch sinnige Systeme gibt, bei denen ich die Intelligenz eines Funksystems nicht an mehreren Stellen in tiefen Dosen hinter Schalter setze, sondern die Aktoren quasi alle im Unterverteiler „sammle“.

Macht das Sinn? Gibt es da auch Ansätze und Systeme die ich dann mit einem homee System steuern kann?

Ich habe sehr viele Aktoren (hauptsächlich Licht) so „gesammelt“ und sie sind vom homee gerade mal 1 Meter entfernt. Ist super für die Zuverlässigkeit. Allerdings lebt das Mesh davon, dass stromgebundene Aktoren ein Netzwerk aufspannen, in die sich dann auch die batteriebetriebenen Sensoren einklinken können. Und so habe ich die meisten Roller Shutter direkt in den Dosen hinter den Tastern. Und auch die laufen einwandfrei & alle Sensoren.

Es kommt hier aber auch etwas auf deine Hausform an. Ich habe 2 sehr offene Stockwerke, so ein wenig Loft Style. Da hab ich aufgrund fehlender Wände und Türen eh weniger Issues mit nem Funknetz. Wenn du z.B. 3 Stockwerke mit mehreren Zimmern überbrücken willst, würde ich darauf achten, dass die Aktoren möglichst grossräumig verteilt sind. Beim Einlernen der Aktoren musst du dann evtl. mitm homee in ihre Nähe (z.B. mit ner Powerbank), danach homee neu starten (dann baut sich das Mesh neu auf), etwas warten und alles sollte funktionieren.

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Es geht in Summe um ein Haus mit drei Etagen, welches wird aber bewusst zu drei unabhängigen Wohnungen umgebaut haben.

Die Wohnung, um die es im Schwerpunkt geht ist auf einer Ebene plus Keller und Hütte im Garten. In der Wohnung sind wenig Wände.

Was mich interessiert, du schreibst von Tastern. Wie viele Taster kann ich denn sinnvoll mit nur einem Aktor in der Dose dahinter steuern? Es wird bei mir zum Beispiel an einer Stelle 8 Jalousien zu steuern geben. Wenn ich das über zwei Taster mit vier Tasten mache, gibt es dazu passende Aktoren?

Und noch eine wichtige Fragestellung, auf die ich beim Suchen noch keine richtige Antwort gefunden habe.

Worauf muss ich achten bei der Kombination von Schaltern/Tastern mit Aktor dahinter und solchen ohne.

Beispiel, ich habe eine Lampe im Wohnzimmer, welche ich von drei Stellen aus schalten können möchte.

Damit ich die Lampe auch vom Smartphone steuern kann oder in eine Automation einbeziehen kann brauche ich ja nur einen Schalter smart machen. Muss ich hier auf etwas bei den anderen Schaltern achten, damit das problemlos funktioniert?

Ebenfalls, selbes Beispiel, wenn ich drei einfache Taster habe, damit ich diese Lampe auch dimmen kann, wie klappt das, wenn ich jetzt z.B. mit einem der dummen Schalter die Lampe dimme, kapiert homee, welchen Status die LED gerade hat, also z.B. 20% Stärke?

Hoffe das war verständlich :sweat_smile:

Guten Abend
Du musst alle Schalter gegen Taster austauschen und den Dimmer hinter den richtigen Taster einbauen. Das ist der Taster, von dem das Kabel zur Lampe geht
Dann kannst du von jedem Taster auch noch dimmen - sehr geil.

Wenn du den Taster nur einmal betätigst, schaltet die Lampe ein bzw aus. Hältst du den Taster gedrückt wird rauf oder runter gedimmt.

Ja das ist mir klar, ich stelle mir noch die Frage, ob homee sieht, dass die Lampe auf 20% gedimmt ist, wenn ich an einem anderen Taster gedimmt habe, wo kein Fibaro oder so dahinter ist…

Falls ja, und das geht, kann mir das jemand technisch erklären?


Zu deiner Frage: Das geht und der Dimmer (und damit homee) bekommt alles mit.
Warum? Weil alles über den Dimmer an die Lampe geht, siehe Schaltpläne. Es gibt keine Verbindung Taster-> Lampe, die in Wirklichkeit nicht Taster → Dimmer → Lampe wäre :slight_smile:

(Die Schaltpläne sind nicht vollständig, die Lampen fehlen)

Verstanden, muss also mit dem Elektriker immer klar festlegen, wo der letzte Taster vor der Lampe ist. Und in Summe machen Taster am meisten Sinn.

Aber mit der Vermutung, dass ich immer maximal einen Doppeltaster pro Aktor „versmarten“ kann liege ich richtig? Also entweder mit größeren Dosen oder nie mehr als zwei Taster?

Habe mir jetzt mal einen brain mit z-Wave bestellt, damit ich in der jetzigen Wohnung etwas testen kann.

Nochmal eine Frage mit Blick auf Schaltplan.

Habe hier einen mechanischen Schalter mit einer Lampe dahinter. Wenn ich jetzt dahinter einen Fibaro Klemme ist das dann so, dass der Schalter der jetzt auf AUS steht nachdem ich mit dem Smartphone die Lampe an gemacht habe beim Umlegen die Lampe dann aus macht? Oder muss ich den dann quasi an und aus machen, um wieder manuell das Licht aus zu bekommen?

Wenn du ihn als Schalter und nicht als Taster in homee einstellst, dann schaltet der immer um. Du weißt halt an seiner Stellung grad nicht, ob an oder aus ist, weil beides eintreten kann. Wenn du die Lampe direkt siehst, ist das ja ein No brainer, aber wenn das z.B. ein Schalter vor der Tür ist (und das Licht hinter der Tür), kann es Rätselraten geben :wink:

Generell in einem Smarthome: Nimm Taster. Für alles. Keine Wippen, keine Schalter, einfach nur Taster. Die können alles.

Ich selber kenne nur die Teile, die eine Jalousie steuern können, und somit 2 Taster (hoch/runter) brauchen. Bei 8 Jalousien, die alle an einer Stelle separat gesteuert werden sollen, würde das 2x 4 Doppeltaster bedeuten. (aber wie gesagt, seitdem meine Jalousien hier alle richtig laufen, hab ich mich da nicht weiter beschäftigt, was es noch alles aufm Markt inzwischen gibt)

Du kannst die Taster aber auch beliebig woanders positionieren und nimmst noch einen Taster, z.B. per Funk, den kannst du an die Wand kleben, und mit dem kannst du definieren, was bei einem Druck passieren soll. Sagen wir mal, du hast 2 Taster, dann kannst du ganz einfach mit einem Taster sagen, wenn gedrückt, fahr alle Jalouisen hoch und beim anderen dann runter. (du kannst mit Bedingungen noch mehr machen, aber für den Anfang mal simpel gehalten). Du kannst auch nen 4-fach Taster nehmen, dann kannst du noch mehr Szenen hinterlegen. Such mal im Forum nach FT55, für den gibt es fast jedes Schalterprogramm, dann sieht das alles einheitlich aus.

Vielen Dank für die Tipps!

Welches Schalterprogramm hast du denn für deine Jalousien im Einsatz mit welchen Aktoren?

Weitere Frage zu den Tastern. Brauche ich, wenn ich das wie von dir skizziert aufbaue spezielle Dimmer Taster, oder können das normale Taster sein, welche das Licht nur ein/aus machen, da das Dimmen durch den Fibaro ganz am Ende der Kette passiert?

Bin grade etwas lost bei den ganzen Schaltern, da hier einiges Taster heißt aber dann wieder ne Wippe drin ist etc… :grimacing: Dann finde ich wieder sehr teure Dimmer Taster z.B. in der Jung Schalterserie.

Mit Taster sind „Schaltwippen“ gemeint, die beim Drücken ihren Zustand ändern und beim Loslassen wieder in die Ursprungsstellung zurückgehen. Bei einem Schalter hast Du zwei „stabile“ Zustände ein/aus.

Da würde ich mal vermuten, dass schon ein Dimmermodul (ohne Funk) eingebaut ist. Das bringt Dir nichts.

Zum Ursprungsthema: ich habe mich für eine Mischung entschieden bzw. eine Kombination geplant. Ich tat mich schwer, mich gänzlich auf Funk zu verlassen. Außerdem widerstrebte es mir, im Jahre 21/22 eine „unflexible“ Schalterinstallation wie vor 70 Jahren zu machen - mit definierten Kreuz- und Wechselschaltungen, und unzähligen Tastern an der Wand.

Ich nutze homee (Zig+Z) seit ein paar Jahren in großen Mietwohnungen - allerdings auch nicht ausufernd, im Maximum in Summe ca. 60 Geräte. Mittels überlegter Meshplanung auch auf 180qm in einer Ebene war ich mit der Zuverlässigkeit an sich immer zufrieden… kleinere Ausnahmen.

Dennoch habe ich jetzt im Neubau entschieden, die „basics“ Kabelgebunden zu realisieren (KNX). Basics heisst für mich: Licht (schalten und paar dimmen), Präsenzmelder, Heizung, Jalousien, ausgewählte Streckdosen sowie alle Taster. Es darauf zu reduzieren, war natürlich auch mit eine finanzielle Entscheidung. Man kann es ja noch deutlich weiter treiben.

Homee zieht aber mit ein, und wird entstehende Ideen hoffentlich flexibel ergänzen (und wenn es nicht mehr homee ist, dann jemand anderes). Im Haus ist ausnahmslos jede UP Dose tief. Potentielle, strategisch günstige Standorte für homee wurden pro Etage bedacht (mit Steckdose/LAN). Ebenso potentiell günstige Repeater-Positionen (für UP in Steckdose).
Und über z.B. NodeRed oder andere Helferlein ist eine Verbindung der homee- bzw. Funkwelt mit der KNX-Welt auch realisierbar. So lassen sich z.B. auch einfache Szenen ohne teure KNX-Logik/Server-Komponenten umsetzen.

cheers,
spoocs

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Danke dir für die umfangreiche Antwort! Wobei heute das Szenario auch ist, dass ich das EG selbst nutzen werden, OG und UG werden vermietet sein.

Bedeutet heute brauche ich für mich und meine denke ich mal überschaubaren Smart Wünsche nur für das EG eine Lösung. Kann aber sein, dass wir in 5 oder 10 Jahren plötzlich EG und UG oder EG und OG zusammen nutzen, dann muss ich das erweitern, anpassen und co.

Das ist auch der Grund, warum ich mir mit einer teuren KNX Lösung für alle Wohnungen schwer tue. Das plus, dass es mir sehr teuer und aufwändig erscheint da dann selbst ran zu können (Änderungen etc.)

Habe auch überlegt eventuell eine ganz bescheidene Basis (nur Licht und Jalousien) per KNX zu lösen und alles andere dann per Funk zu koppeln. Wie ich das dann aber mit der Homee Welt in Einklag bringe und dann auch HomeKit, damit Siri dann die Lampe an machen kann, da bin ich noch nicht :grimacing::sweat_smile:

Frage auch an die Runde, ob auch jemand Erfahrungen mit Homey gesammelt hat? Wo liegen da für die die Unterschiede? Vorteile für Homee?

Wenn Du beim SmartHome über solche Zeiträume nachdenkst, kann Dir keiner in die Glaskugel schauen. Die meisten SmartHomeFirmen gibt es noch nicht mal so lange. Durch Matter/Thread wird der ganze Markt jetzt nochmal aufgemischt. Inwieweit dann auch eine Marktbereinigung stattfinden wird bzw. sich die bisherigen Hersteller Nischen suchen, kann auch keiner sagen.

Die Diskussion inkl. Vor-/Nachteile homee <-> Homey ist hier schon einige Male geführt worden. Da rate ich Dir zur Nutzung der Suchfunktion. Das muss hier nicht nochmal alles wiederholt werden.

Das mit der Glaskugel ist klar :wink: es ging mir eher in der umgekehrten Betrachtung darum, dass es mir widerstrebt viel Geld für ein KNX System auszugeben für eine Wohnung, welche ich dann 5 Jahre nichtmal selbst nutze… Was jetzt mit Matter/Thread passiert und mit den Lösungen allgemein ist sehr dynamisch, das ist mir klar.

Hat hier denn jemand aktiv KNX für wenige Dinge (Jalousien und Licht) im Einsatz und kombiniert das mit Homee?

Da wäre ein Erfahrungsbericht sehr spannend!

Ich würde alle dauerhaften Dinge wie Rolladen (Fenster werden selten umgesetzt), Haustür (wandert auch nicht), Steckdosen, die zugehörigen Schalter/Taster usw. sternförmig in eine Etagen-UV verkabeln. Ist erstmal mehr Kabel, aber Du hast die vollkommene Flexibilität, ob Du mit einem Schalter direkt schaltest, über ein unsmartes Hutschienenmodul (z.B. Zeitrelais) oder smartes Hutschinenmodul mit homee oder was anderem als Intelligenz dahinter. Für mich kommt da im Moment nur Eltako in Frage. Ambientebeleuchtung und flexible kleiner Schaltereien, die alle paar Jahre evtl. mal ausgewechselt werden, dann per Funk.

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Du würdest also, wenn ich es richtig verstehe alles Sternförmig vom UV Kasten in der Wohnung anfahren und dann anstelle von Aktoren hinter den Schaltern alles direkt in den Schrank packen? Hier connected dann aber homee (oder was auch immer) per Funk, um dann auch die Jalousien per Smartphone steuern zu können und in Automationen einbauen zu können.

Das wäre dann aber eine „klassische“ Verkabelung und kein Bus System, oder?

Zu Eltako habe ich noch nicht wirklich viel gelesen, kannst du mir kurz erklären, was hier das Prinzip ist und die Vorteile die du da siehst?

Vielen Dank!!