Einstieg in Smart Home mit vielen allgemeinen Fragen

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und hoffe das Thema passt hier hin. Mit dem Erwerb eines Hauses habe ich mir überlegt mich auch mit Hausautomatisierung zu beschäftigen, aber so richtig vorwärts komme ich leider nicht und habe viele offene Fragen. Ausgangspunkt war, das das Haus eine großen Gartenteich mit künstlichem Wasserlauf hat der bisher nur aufwändig manuell zu schalten ist. Dafür würden auch zwei funk-schaltbare Steckdosen genügen, aber schnell merkte ich das Heizkörper und Lichtsteuerung auch ganz nett wären. Ich hatte mich zuerst mit Homatic IP beschäftigt, da dies auf den ersten Blick recht einfach zu konfigurieren scheint, wenig Probleme mit der Reichweite hat und es auch eine passable Auswahl an Geräten gibt die einen guten Eindruck machen und vieles abdecken. Von Anfang an hat mich aber gestört, das dies ein sehr geschlossenes System ist in der einfachen Ausführung auf eine Cloud angewiesen ist. Man kann zwar wohl auch Bridges von anderen Systemen anbinden, aber das erfordert eine CCU und damit ist es dann wohl vorbei mit der einfachen Konfiguration und eine einfache Migration vom Homatic IP Gateway zur CCU gibt es auch nicht.

Dann bin ich auf Homee gestoßen. Ich war zunächst sehr begeistert: Ein erweiterbares System das vieles Standards unterstützt und sogar meine Fritzbox anbinden kann und einigermaßen einfach zu konfigurieren ist aber Spielraum für nahezu grenzenlose Erweiterbarkeit lässt. Vieles war dann aber doch ernüchternd bzw wird mehr Fragen auf als es beantwortet:

Welche(n) Funkstandards nehme ich? Ich habe hier schon viel mitgelesen und anderweitig recherchier und mir stellt sich das so dar:
Um Z-Wave komme ich schlecht drum rum, weil es nur da eine nennenswerte Auswahl an Geräten zur Temperatursteuerung, Fensterkontakte Rauchmelder usw. gibt.
Zigbee ist interessant zu Lichtsteuerung, weil es (nur) dafür eine große Auswahl an Leuchtmitteln gibt und die sogar recht preiswert sind. Das ist auch ein klarer Vorteil gegenüber einer reinen Homatic IP Lösung. Brauche ich eigentlich noch einen intelligenten Schalter, wenn ich ein intelligentes Leuchtmittel habe, oder kann ich darauf ganz verzichten und einfach die “Birnen” per funk ausschalten?
EnOcean ist gut, wenn es funktionieren soll und wartungsarm sein soll und bietet ein paar Geräte die ich sonst nicht gefunden habe, z.B. Fenster-Drehgriffsensoren.
Dann heißt es aber oft, man soll sich auf einen Funkstandard festlegen, damit das mit dem Mesh-Netzen funktioniert, was wiederum die großere Auswahl zunichte macht. Insgesamt bin ich ohnehin von der Geräteauswahl außerhalb des Lampenbereichs recht ernüchtert. Wenn man sich auf kompatible Geräte beschränkt, scheint die Auswahl im vielen Bereichen wie Raumtermostate und Heizkörperregler auch sehr überschaubar zu sein, und die sind oft nicht mal günstiger als die Homatic IP Lösungen aber machen einen schlechteren Eindruck. Bei Fenster-Drehgriffsensoren gibt es z.B. offenbar nur einen, und der kostet ca das doppelte. Die Hoffnung hier Geld zu sparen oder vielseitigere Lösungen zu haben, scheint sich kaum zu erfüllen, oder sehe ich das falsch?

Ein weiterer Punkt ist die offenbar geringe Reichweite der Cubes. Sind das nur Einzelfälle oder ist es in der Tat schwierig eine zuverlässige Installation für ein größeres Einfamilienhaus zu erreichen?

Von Homatic IP gibt es Schaltaktoren mit LEDs mit denen man bestehende Unterputzschalter ersetzen kann und mit denen man offenbar viele Sachen auf einen Streich erschlagen kann. Gibt es so etwas auch für den Homee? Was macht man da überhaupt sinnvollerweise mit bestehenden Lichtschaltern. Hat da jemand mal ein komkretes Beispiel?

Ich habe ein bisschen Sorge, dass dies eine teure Bastellösung (nichts gegen Bastellösung, bis ja einerseits froh das ich da viel flexibel selber machen kann) wird die nie zuverlässig funktionieren wird, oder ist das unbegründet?Ich hoffe das waren jetzt nicht zu viele Fragen auf einmal.

Wie du willst.
Generell sollte eine smarte Lampe immer am Strom hängen, der sollte also nicht klassisch per Schalter gekappt werden. Ob du dann smarte Schalter, normale Schalter und ein UP Modul dahiner (das aber nicht den Strom kappt, sondern nur ein Signal an homee weitergibt), ein Handy, ein Tablet oder Homeegramme (z.B. per Bewegungsmelder → Wenn Bewegung, dann Licht an), Sprachsteuerung (Alexa, Google Home, Apple Siri) nutzt, ist dir überlassen.

Wer behauptet sowas? Das stimmt nicht. Es ist ja gerade ein großer Vorteil von homee, mehrere Funkstandards zu verbinden.

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Du wirst hier neben allgemeinen Problem(ch)en auch individuelle Meinungen finden, da jede Installation schon allein wegen der baulichen Gegebenheiten und der eingesetzten Geräte sehr unterschiedlich ausfallen wird. Ich bin einer der Glücklichen, der ein etwas größeres, stabiles Zigbee-Mesh hat. Bei mir treten die Probleme, die einige mit der aktuellen Coreversion 2.21 haben nicht auf. Hier meine Konfiguration (Alles verteilt auf 3 Stockwerke: EG, 1.OG, 2.OG)

homee steht in der Mitte des EG in einer Kammer neben dem Zählerschrank
1x Enocean Repeater im 1.OG in der Mitte des Hauses
40 ZigBee:
11x Innr Leuchtmittel, 10x Osram Plugs, 10x ecozy Thermostat, 9x BitronVideo Thermostat
9 Z-Wave:
2x Fibaro Plug, 1x Fibaro Universalsensor, 2x Aeotec Sirene, 2x Fibaro Motionsensor, 1x Qubino DIN Dimmer, 1x Fibaro Feuchtesensor
4x Enocean:
2x FT55, 1x Afriso Watersensor eco, 1x EOSC Präsenzmelder

Ich habe die meisten Leuchtmittel mit den Innr-E27 abgedeckt. Einige laufen über Osram-Plugs, die ich auch in den OGs im Treppenhaus als Repeater für das Mesch einsetze.
Die Wandschalter der Lampen habe ich gelassen, nutze sie aber nur für den Notfall, da die Innr voll angehen, wenn man sie vom Strom trennt und wieder einschaltet. Ansonsten wird bei uns alles über Alexa ein- und ausgeschaltet.

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Was meist du mit normale Schalter und ein UP Modul dahinter? Aber verstehe ich das richtig, dass ich z.B. den „normalen Schalter“ ausbauen könnte und dann das Licht über einen zusätzlichen Funkschalter oder die App oder so schalten könnte? Also ich sollte in jedem Fall die Möglichkeit, den Stromkreis zu unterbrechen entfernen oder?

Vielleicht habe ich es falsch verstanden oder wiedergegeben, aber es ist doch so, dass Z-Wave und Zigbee in der Praxis auf aktive Repeater angewiesen sind und wenn man jetzt beides mischt muss man sich schon irgendwie schauen, dass trotzdem in jedem größeren Raum (oder ähnlich) eine netzversorgte Komponente von beiden Standards verbaut ist, damit man in jede Ecke des Hauses kommt oder?

Er meint, dass hinter Deinen normalen Schalter (idealerweise Taster, damit der Zustand immer gleich ist - Wippen können zu Problemen mit dem WAF (Women Acceptance Faktor) führen) einen Aktor als Unterputz (UP) Modul in der Wanddose verbauen kannst.

Du kannst diesen Aktor dann über den normalen Taster, über homee manuell oder automatisch (via HGs), über Funktaster an einem anderen Ort oder über Sprache schalten.

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Wenn Du die von @Wildsparrow und von @hblaschka ergänzten UP-Module hinter den unsmarten Tastern verbaust, hast Du schon mal in jedem Raum einen Z-Wave Repeater. Außerdem sparst Du Dir in diesem Fall das Smarte Leuchtmittel. Diese Aktoren gibt es auch als Dimmer, falls das gewünscht wird. Diese Vorgehen hat den Vorteil, dass der Schaltvorgang auch funktioniert, wenn homee mal nicht erreichbar ist, da der Aktor auf den Tasterdruck selbsttätig reagiert.
Mir persönlich war dieser Umbau bisher zu teuer, ist aber sicher die beste Lösung, wenn man noch am Anfang ist und die Verkabelung ohnehin erst legen will.

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Ok, das habe ich soweit verstanden denke ich. aber das wäre dann eine Lösung um nicht smarte Lampen zu schalten (was ich sicherlich auch benötige) oder? Wenn ich einen Smartes Leuchtmittel einsetze, brauche ich doch keinen zusätzliche Aktor mehr oder?

Ok, das ist natürlich ein klarer Vorteil. Wenn man das Licht nicht mehr an und ausschalten kann, weil irgendetwas nicht funktioniert, wäre natürlich doof. Daran hatte ich noch nicht gedacht. Aber das heißt der Schalter ist auch immer fest mit dem Aktor verbunden ist, wie vorher auch und ich den also nur zum Schalten genau dieser Lampe benutzen kann?

Das ist bei mir auch nicht der Fall. Ich habe ein fertig verkabeltes Haus erworben.

War nur ein Beispiel. UP-Aktor + smarte Lampe ist jetzt sicher nicht die beste Lösung, kann aber Sinn machen (z.B. weil man ein bestimmtes Schalterprogramm hat und dieses weiternutzen will).

Wie du schon sagst: Smarte Lampen sollten immer am Dauerstrom hängen. Daher den UP Aktor, in diesem Fall, nicht so verbinden, dass der Strom bei Betätigung gekappt wird, sondern einfach nur an den Schalter hängen und nichts weiter dran -> dann kann man das Signal an homee senden und ein homeegramm schaltet dann die smarte Lampe.

Generell musst du dir überlegen, ob du wirklich überall smarte Lampen verbauen willst, oder lieber normale Lampen aber dafür UP Aktoren in deine Lichtkreise. Das ist i.d.R. billiger und funktioniert auch, wenn homee mal nicht funktioniert.

Das i.d.R. billiger kann ich leider nicht nachvollziehen, sonst hätte ich es schon gemacht:

gegenüber

oder

und dann kommt noch das dimmbare LED-Leuchtmittel dazu.

Aber die Ausfallsicherheit wäre für mich das ausschlaggebende Argument. Daher habe ich auch die Lichtschalter eingebaut gelassen. Dann kann ich wenigstens mit das Licht einschalten, wenn homee mal nicht gehen sollte.

Anders sieht es aus, wenn man gleich mehrere nicht smarte Leuchtmittel ersetzen müsste.
Hab den Fall im Eingangsbereich, wo es eine Seilkonstruktion mit 5 Halogenspots gibt, die noch ausgetauscht werden wollen. Da sind mir die smaten Leuchtmittel schlichtweg zu teuer:

Hier werden ich mit einem Dimmeraktor und einem neuen Netzteil rangehen.

Im Treppenhaus hatte ich dieselbe Problematik. Drei Bestandstaster und ein unsmarter Hutschienendimmer der Halogenspots ansteuert. Hier kam der hier zum Einsatz:

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Wobei ich das ehrlich gesagt nicht empfehlen würde smarte Lampen nur über die Logik von homee zu schalten. Die 90% Lösung, die ich mit dem nächsten Umbau anstrebe ist es die smarten Lampen hinter Relais durch dimmbare LEDs zu ersetzen und an den Stellen, wo ich dimmen können will meine Fibaro Relais durch Fibaro Dimmer zu ersetzen. In den Wohnräumen nutze ich nahezu keine Farbspielereien mehr - nur noch in Ikea Kugellampen und Hue LED-Streifen, die ich für Stimmungslicht einsetze (und die nebenbei das ZigBee-Mesh verstärken).

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Wäre wie gesagt auch meine Lösung, aber der WAF-Etat gibt das im Moment nicht her. Die sind mit der Alexa-Schalterei im Moment zufrieden und da es bei mir wenig bis gar keine Probleme gibt, ist der Druck nicht so groß etwas zu ändern. Bei einer Neuinstallation und wenn der Etat da ist, würde ich allerdings auch diesen Weg einschlagen.

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Vielleicht verstehe ich das Konzept eines UP-Aktors noch nicht ganz. Ich dachte immer der hat quasi zwei Komponenten: Zum einen kann er bei Betätigung des Tasters ein Funksignal aussenden mit dem ich etwas steuern kann, zum anderen kann er Funksignale empfangen und damit den Stromkreis unterbrechen oder schließen. Oder ist das falsch? Es gibt doch auch reine Funkschalter, die keine Aktoren haben oder?

Das überlege ich mir ja gerade. Vielleicht auch eine Mischung aus beidem. Was teurer ist scheint in der Regel davon abzuhängen, wie viele Leuchtmittel man an einem Schalter hat.

Ich sehe das neben dem Preis gerade so: UP-Aktoren sind sicherer, weil man damit auch bei Ausfall der Zentrale schalten kann. Eine Notschaltfähigkeit lässt sich aber auch bei smarten Leuchtmitteln erreichen in dem man die bisherigen Schalter beibehält. Dann muss man aber allen Bewohnern und Gästen beibringen, dass sie nicht einfach versuchen sollen das Licht wie bisher über diese Schalter zu schalten. Hört sich auch nicht so toll an.

Smarte Leuchtmittel haben den Vorteil, dass man nicht neu verkabeln muss, sondern einfach reinschrauben und fertig. Sie lassen sich alle einzeln, unabhängig von der Verkabelung schalten. Effekte wie Farbwechsel lassen sich nur darüber realisieren. Richtig?

Du hast eine Dimension vergessen:
Er kann auch den Verbraucher einfach durch Tastendruck/Wippenschaltung an- und ausschalten und meldet brav seinen neuen Zustand (an/aus - bei Dimmern ggf. z.B. zusätzlich noch den Dimmfaktor) an die Zentrale zurück, die daraufhin Logiken ablaufen lassen kann.

z.B. wenn nach 18.00 Uhr die Lichtquelle X hinter einem Relais an- oder ausgeschalten wird, dann schalte gleichzeitig auch noch andere smarte Lampen an/aus.

Weiterhin kannst Du den Aktor selbst über Logiken schalten (z.B. durch Bewegungsmelder, über Sprachsteuerung (wir schweigen mal zu den Issues mit Doppelrelais) oder durch Funktaster).

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Im Prinzip hast Du ja recht, nur haben die (meisten ?!? mir fällt gerade kein anderer ein) UP-Schaltaktoren auch einen Eingang, da sie in der Regel hinter bestehenden Wandschaltern verbaut werden. Man kann sie auch als reine Sensoren sprich Funktaster verwenden (Bestandstaster an UP-Aktor und an den Ausgang gar nichts). Das Schaltsignal geht dann an homee und der Schaltet über ein homeegramm eine Lampe, den Toaster, den „was auch immer“ ein/aus. Genauso kannst Du den UP-Aktor ohne Taster verwenden. Dann kommt der Schaltbefehl vom homee aus einem homeegramm ausgelöst durch eine andere Aktion z.B. das Tasten eines andern Funktasters, das Ansprechen eine Bewegungsmelders usw. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Wir sind hier nur der Meinung, dass gerade die Kombination von Bestandstaster + UP-Aktor eine sehr ausfallsichere Lösung ist.
Die Version mit den smarten Leuchtmittel ist halt quick (an dirty). Bei mir funktioniert diese Lösung, aber es gibt etliche hier im Forum, die haben Schaltverzögerungen von einigen Sekunden und noch länger, wenn homee mal nen schlechten Tag hat.
Kann auch sein, dass das mit wechselnden Störfeldern insbesondere WLAN in der Nachbarschaft zu tun hat, da sich das alles im 2,4 GHz Bereich abspielt. Ist aber nicht bewiesen.

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Genau

Nö. Richtige fließende Farbwechsel sind aktuell über homee noch nicht möglich, steht aber auf der Roadmap von 2018, könnte also im Dezember evtl. klappen. Farbwechsel sind aber mit smarten Lampen sicherlich einfacher als über z.B. den RGBW UP Aktor von Fibaro (keine Ahnung, was genau da in welchem Umfang implementiert ist, ich verwende den nicht).

Sorry, ging zuviel von mir aus :wink: Ich hab meistens 3-5 Glühbirnen pro Zimmer, da sind IKEA LEDs + Fibaros (im Angebot) i.d.R. tatsächlich billiger oder gleich teuer. Und wenn dann eine Lampe defekt geht, dann ist der Austausch billiger … und wenn homee die Grätsche macht, kann ich die Lampen noch per Taster schalten…

Somit revidiere ich meine Aussage:
Je nach Leuchtenanzahl kann es sein, dass smarte Lampen teurer sind, als normale Lampen + UP Aktor.

:slight_smile:

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Ok, ob die Farbwechsel fließend sind ist mir auch nicht so wichtig und würde bis zur Anschaffung wohl ohnehin funktionieren. Viel problematischer finde ich, dass der homee offenbar bisher keine gescheite Temperaturregelung beherrscht

Interessante Sache. So etwas kannte ich auch gar nicht, aber ich verstehe auch nicht, welche Leuchtmittel man dazu braucht und wie die dann angeschlossen werden.

Ok, das ist natürlich nicht so gut, allerdings kann man das ja auch mal ohne viel Geld und Aufwand ausprobieren. Werde ich sicherlich mal machen.

Sorry wenn ich nerve, aber ich habe von Schaltern bisher wenig Ahnung und mich da selber noch nicht ran gewagt. Also verstehe ich das richtig? ich nehme etwa so ein Teil hier:

und packe das in einen vorhandenen Unterputzschalter (geht das bei jedem?), und wenn ich das richtig angeschlossen habe, funktioniert der wieder manuell wie vorher, aber ich kann damit zusätzlich die ganzen “smarten” Dinge machen?