Jetzt muss ich doch auch mal meinen Senf zum eigentlichen Thema abgeben
Hier wird leider einiges unter dem Namen „Cloud“ in einen Topf geschmissen, was meiner Meinung nach wenig bis nichts mit einander zu tun hat…
„Jedermann-Cloud“
Am Anfang dachte ich, hier gehts bei Cloud um Sachen wie Google, Facebook, Webcams oder Saugroboter mit Cloudanbindung, usw…
Diese „kostenlosen“ Cloud-Angebote werten (meistens) die ihnen vorgeworfenen Daten aus… Das ist bekannt und steht meistens auch in den AGBs, die man bei der Anmeldung gern ungelesen weg klickt.
Ob und wie viel man diese „Angebote“ nutzt ist jedem selbst überlassen.
„Professionelle“ Cloud
Dann kam das Thema Firmen-Cloud (MIcrosoft) auf.
Diese professionellen Clod-Dienste (Microsoft Azure, Amazon AWS, usw…) sind professionelle Angebote mit klar definierten Verträgen zwischen (meist) Firmen. Da gibt es keine schnell weggeklickten AGBs.
Ich war jahrelang in unserer Firma der Teilzeit-Admin und habe neben meinen eigentlichen Aufgaben noch 4 physikalische Server mit diversen VMs und den entsprechenden Clients verwaltet und überwacht. Und wenn ich mir im nachhinein so ansehe wie nahe wir da manchmal am GAU waren, denke ich, dass es für kleine bis mittelgroße Unternehmen, die sich keinen richtigen Admin leisten können oder wollen durchaus sicherer ist, ihre Daten auf sauber gemanagte Server in die Cloud zu legen, als die Sicherheit einem Hobbyadmin (wie mir) anzuvertrauen.
Im Zweifelsfall sucht man sich da halt einen Anbieter aus, wo der Server nicht unbedingt in Südostasien steht.
Programme
Abwegig wurde es meiner Meinung nach aber beim Thema Avast…
Avast ist ein Programm, das zur Sicherheit beitragen soll.
Dass der Hersteller dieses „Vertrauen“ missbraucht hat, die Software zur Datensammlung verwendet hat und diese Daten sogar verkauft ist schlimm. Ich wüsste aber nicht, wie man solchem Missbrauch vorbeugen sollte (ausser natürlich Software, bei der das bekannt ist nicht installieren).
Nichts für Ungut, aber in dem Zusammenhang verstehe ich diese Aussage nicht… Was ist deine Linie? Hast du keine Software auf deinem PC?
Zumindest dem Hersteller deines Betriebssystems und des Browsers mit dem du deinen Beitrag geschrieben hast, vertraust du doch auch… Sonst würdest du damit nicht ins Internet gehen. Was ist, wenn nächste Woche aufkommt, dass der Hersteller deines Browsers (welcher auch immer das ist) die Daten genauso verkauft wie Avast?
Nur meine Meinung.
Ach ja, und falls jetzt als Gegenargument das Schlagwort „open source“ kommen sollte:
das habe ich soweit schon verstanden.
Zum Teil unterstütze ich diese Meinung sogar.
Ich habe aber auch mehrere Alexas
Nur ein Programm das du dir auf den PC installierst hat erst mal nichts mit Cloud zu tun.
Mit der Installation des Programms vertraust du dem Hersteller.
Natürlich kannst du dann wieder über andere Software VERSUCHEN! dem einen Programm den Zugriff ins Internet verweigern, aber diese Software hat ja dann auch wieder einen Hersteller, dem du damit vertraust.
Bei mancher Software (dazu gehören u.a. Antivirenprogramme) wiederspricht das Verhindern des Internetzugriffs sogar komplett dem Sinn des Programms.
Das stimmt schon, wie Du schon bemerkt hast wird hier vieles in einen Topf geworfen.
Klar, ohne ein gewisses Vertrauen geht es nicht und es fällt mir in der heutigen Zeit immer schwerer.
Klar, mit Avast ist blöd gelaufen und hätte mir genauso passieren können. Ich wollte mich damit nicht hervorheben, sondern damit sagen, dass es eben besser ist wenn nicht alles Zugriff aufs Internet hat.
Früher konnte man sich die Definitionsdateien von Hand laden und ging auch…
Manche meinen sogar Virenscanner sind gar nicht nötig.
Ehrlich gesagt hatte ich auch noch keinen echten Alarm.
Früher haben wir im Büro die Virendefinitionen auf Diskette mit der Post zugeschickt bekommen. (Bitte jetzt keine Diskussionen über mein Alter )
Die Zeiten sind aber vorbei.
Wenn du glaubst, dass du einen Programmcode den du auf deinem mit dem Internet verbundenen PC ausführst sicher daran hindern kannst aufs Internet zuzugreifen, muss ich dir diese Illusion leider nehmen.
Vertrauen ist überall die Basis. Du vertraust ja auch darauf, dass die 10€ deiner Tasche auch 10€ Wert sind. Hint: Das Papier, auf dem diese Zahl steht ist es nicht.
Wenn ich mich für oder gegen die nutzung eines „Cloud“-Dienstes entscheide, hinterfrage ich i.d.R. den Nutzen, den die Firma die dahinter steht damit bezweckt.
Bei Google geht alles um Werbung.
Google versucht alles um so viele Daten wie möglich über dich zu sammeln um dich zu verstehen und dir dann möglichst passende Werbung anzuzeigen.
Bei Amazon geht’s bedingt auch um Werbung. Viel wichtiger ist bei Amazon aber die Kundenbindung. Wer eine Alexa hat ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Prime-Kunde und Prime-Kunden bestellen deutlich mehr bei Amazon als Nicht-Prime-Kunden.
Microsoft hat Windows 10 auch nicht aus Gutmütigkeit verschenkt.
Diese Firmen verdienen eine Menge Geld damit, den Leuten kostenlose oder sehr günstige Dienste als „Lockvogel“ zur Verfügung zu stellen. Und es ist nicht davon auszugehen, dass sie dieses Geschäftsmodell mit illegaler Verwendung deiner Daten gefährden (was nicht heißt, dass sie es nicht doch tun können… Siehe Avast)
Erst mal musst du hier aber für dich entscheiden, ob du mit der allgemein bekannten Nutzung deiner Daten einverstanden bist.
Sorgen mache ich mir bei kleinen Firmen, vielleicht sogar aus „Schwellenländern“ die günstige Geräte mit Cloud-Anbindung anbieten… Da stelle ich mir auch die Frage, was die davon haben, wenn sie dir für wenig Geld ein Gerät verkaufen und dann jahrelang die Server für die Cloud bereitstellen müssen.
Leider leider, wie gesagt, früher musste man sich nur um Kriminelle gedanken machen…
Um so wichtiger ist es, dass die Geräte auch ohne Internet funktionieren…
Ich denke nicht mal mehr die Zahl ist es Wert… Vor 10 Jahren habe ich noch mehr für 10 Euro bekommen…
Aber wir kommen hier ganz schön vom Thema ab
Das ist ja auch ok, jeder soll nutzen was er möchte. Ich habe mich entschieden das alles lieber nicht zu nutzen. Vielleicht sind Daten die ich heute leichtfertig preis gebe morgen schon sensibel.
Es wäre schön wenn man die Währung selber bestimmen dürfte,aber dann wären die Geräte wahrscheinlich so teuer, dass sie sich kaum einer kaufen würde. Mit anderen Worten, die vermeintlich günstigen Geräte stehen preis/leistungsmäßig in keinem Verhältnis.
Bilde ich mir das ein oder sind es wirklich meist US-Hersteller, die diesem Geschäftsmodell folgen und immer mehr unsinnige Daten abgreifen und vergolden wollen?
Mensch… Da breche ich gestern hier ne Lanze für Amazon und dann heute das hier
Die US Firmen sind einfach viel größer und stehen mehr im Mittelpunkt.
Wenn Avast (sitzen in Tschechien) Daten verkauft, steht das mal kurz in einem Bericht und kaum jemand bekommts mit.
Wenn Amazon die Alexa-Aufzeichnungen von Mitarbeitern mithören lässt (wie sonst soll man die Qualität von Alexa verbessern?), regen sich die Medien Wochenlang auf.
Noch mehr Nutzer und Daten haben die chinesischen Firmen… Da ist aber alles staatlich und völlig normal, dass die Daten nach Belieben verwendet werden.
Oder wurden sie so groß, weil sie ordentlich abgreifen?
Ich bin jedenfalls bei den Amis genauso vorsichtig (geworden) wie bei den Chinesen…
Bestimmt nicht in dem man alle mehr oder weniger heimlich abhört… Freiwillige finden sich sicher immer…
Leider überwiegend nur die Medien, die meisten Benutzer interessiert es scheinbar nicht, aus Unwissenheit, Bequemlichkeit oder was auch immer. Dabei können nur wir Benutzer etwas ändern.
Nur weil das dort normal ist, muss man es ja nicht auch normal werden lassen…
Wenn ich schon wieder lese, dass ein Gesetzesentwurf vorliegt, der Provider dazu verpflichten soll Passwörter zu sammeln, speichern, was auch immer und bei Bedarf an die Behörden weiter zu geben,sind wir nicht mehr weit davon entfernt. Im Namen der Sicherheit … pfff… Wo bleibt da die Sicherheit der Benutzer?
Ich werde gerne selber aktiv für meine digitale Sicherheit, aber wenn einem sogar die Regierung in den Rücken fällt wird es es dünn, die Hintertüren sind bestimmt auch für Andere interessant…