wir bauen gerade und ich überlege gerade unsere Elektro-Installation mit homee/ZWave/ZigBee etwas smarter zu machen.
Unser Elektriker schlug “Niko Homecontrol” vor. Mir scheint aber, dass ich da völlig an den Hersteller Niko gebunden bin, da kein offenes Protokoll verwendet wird.
Da ich unser Haus so “funkfrei” wie möglich halten will, stelle ich mir folgende Frage: Bei ZWave und Zigbee, stehen die Geräte in permanentem Kontakt, oder werden nur Signale gesendet, wenn Aktionen geschehen? Also eher Impulse oder permanente Verbindung?
Also… Im Prinzip hängt es davon ab wie du es nutzt. Ein sensor oder aktor sendet meist zu vorgebenen Bedingungen ein Funk Signal ab. Beispiel bei einem helligkeitssensor wird immer ein Funk Protokoll abgesetzt wenn sich der lux Wert um x verändert.
Wie klein die Schwelle x ist kann man meist selbst festlegen. (Parameter einstellen)
Je kleiner diese Schwelle desto feiner aufgelöst ist die Signal Verarbeitung, aber gleichzeitig nimmt natürlich der Funk verkehr zu.
So verhält es sich dann auch mit allen anderen übertragenen stati.
Bewegung ja nein, temp, luftfeuchte, und und und…
Also in Summe kommt da ganz schön was zusammen.
In wie weit das viel oder wenig, oder schädlich ist, kann ich nicht sagen. Da müssen eher die Funk Spezialisten ran… @anon28629290 könnte etwas Ahnung von Funk haben… Zumindest Moddet er gerne kleine Kugeln
Wenn Du möglicht “funkfrei” arbeiten willst, musst Du halt Kabel ziehen und die Hausautomation per Kabel erledigen. Da bietet sich z. B. KNX als Standard an. Meist ist diese Lösung stabiler aber auch wesentlich teuerer. Auch eine nachträgliche Änderung ist durch die fest verlegten Kabel nur eingeschränkt möglich.
Wenn Du möglichst strahlungsarmen Funk suchst, empfehle ich den Funkstandard Enocean. Dieser arbeitet mit energy-harvesting. Es wird versucht möglicht wenig Energie zu verbrauchen und diese vor Ort durch Ausnutzung von z.B. Temperaturdifferenzen, Solarmodul, Piezotaster zu erzeugen. Da diese Energie nur begrenzt zur Verfügung steht wird damit auch nicht verschwenderisch umgegangen. Die Taster erzeugen nur dann ein Datentelegramm wenn man draufdrückt.
“Die meisten Anbieter von Funksystemen für das SmartHome nutzen die Frequenzen im Bereich 434 MHz oder 868 MHz, weil die Nutzung lizenzkostenfrei ist. Dafür gibt es von Seiten der Bundesnetzagentur strenge Auflagen. Diese Frequenzbereiche sind Teil der sogenannten ISM-Bänder (Industrial, Scientific, Medical).
Die Auflagen der Netzagentur für einen Funksender sind beispielsweise die Begrenzung der Sendeleistung auf 25 Milliwatt (mW) und einen maximalen Arbeitszyklus von einem Prozent. Das bedeutet, dass ein Sender in einer Stunde in der Summe nur 36 Sekunden senden darf. Zu den Funksystemen, die ISM nutzen, gehören ZigBee, Z-Wave, HomeMatic, RWE, viele Baumarkt-Produkte, fast alle Garagentorsteuerungen, EnOcean und KNX-RF.”
Wow… vielen Dank für diese extrem ausfürhlichen Antworten und Eure Reaktionszeit! Das erlebt man selten.
Und speziellen Dank an @anon28629290 für den Vergleich zu den anderen Technologien. Das setzt das ganze ins richtige Bild.
Momentan schwanke ich in der Tat zwischen KNX und ZWave/ZigBee/Enocean/…
Da ich schon mehrmals von Stabilitätsproblemen gehört habe, könnte man eine Basis-Installation mit KNX machen, und später eventuelle Erweiterungen auf Funk-Basis realisieren. Das Problem an der Sache wäre nur, dass KNX- und Funkgeräte nicht über einen zentralen Punkt gesteuert werden könnten. Soweit ich das sehe, gibt es kein “Gateway” zwischen KNX und einem Protokoll das auch homee bekannt ist.
Hat jemand von euch schonmal Erfahrung gesammelt mit einer solchen Kombination? Oder ist das völlig abwegig?