homee ist eine großartige Idee. Doch eine Idee alleine reicht mir leider nicht.
Von Anfang an: Mein Einstieg in die Smarthome-Welt war der Kauf einiger Ikea Tradfri Glühbirnen (zu einem Zeitpunkt, als an eine Apple Homekit Integration noch nicht zu denken war). Begeistert von den Möglichkeiten nahm ich die Einschränkungen nur umso deutlicher war: Wieso kann man die Bewegungsmelder nicht abfragen und zum Steuern nutzen?! Was soll dieses System: Fernbedienung koppelt Lampen? Warum kann man per FB bloß alle Lampen gleichzeitig schalten - so ein Unfug! Ich will doch nicht die Deckenlampe brennen lassen, wenn ich bloß die Schreibtischlampe brauche - und das jedesmal per App zu steuern nervt.
Die Suche nach einer alternativen Steuerungsmöglichkeit begann. Diverse softwareseitige Lösungen, die den Steuerungsumfang nicht wirklich erweiterten, führten mich zunächst zu deConz und RaspBee. Sehr schön: eine direkte, hardwarebasierte Steuerung der Lampen, Fernbedienungen und Bewegungsmelder garantiert Flexibilität, die Darstellung des Mesh-Netzwerkes ist faszinierend, die Zuverlässigkeit einigermaßen hoch. Lediglich die Software bot mir noch zu wenig Möglichkeiten. Zum Glück blieb es mir erspart, mich in weiterführende Lösungen wie hass.io, etc. einzuarbeiten - denn ich stieß auf homee!
Und homee bot mir nun alles, was ich mir wünschte und darüber hinaus noch so einiges mehr! Alle Geräte (Tradfri Lampen, Philips Hue Bewegungsmelder und Taster, Homematic Heizungssteuerung, Fenster- und Türkontakte, Wandthermostate, …) sprechen mit ihm und es gibt dank Homeegrammen umfangreiche Steuerungsmöglichkeiten. Nachdem ich meine Geräte (in der Regel problemlos) mit homee gekoppelt und viele HGs geschrieben hatte, war ich für die nächsten Wochen und Monate sehr zufrieden.
Lichter im Flur gingen automatisch an und aus, die Lichtfarbe wurde zum Abend hin automatisch wärmer und morgens wieder kühler, Lampen ließen sich dimmen, etc. Dank Homebridge auf einem Pi3 konnte ich sogar Siri zum Steuern einsetzen.
So weit, so gut. Leider musste ich feststellen, dass die Zuverlässigkeit der Schaltungen im Laufe der Zeit immer mehr nachließ. Lampen wurden nicht geschaltet, obwohl der Bewegungsmelder eine Anwesenheit erkannte, die Farbe einzelner Lampen wurde nicht automatisch geändert und ich musste händisch nachjustieren, Lampen reagierten nicht auf Tasterbefehle, etc.
Ich setzte meine Hoffnung auf Updates, wurde jedoch jedesmal enttäuscht. Verbesserungen konnte ich nie feststellen, eher wurde die Zuverlässigkeit noch geringer. Ich setzte homee komplett neu auf, Verband alle Geräte erneut, schrieb alle HGs neu und zunächst lief auch alles wieder halbwegs rund, doch schon am nächsten Tag kam es erneut zu Ausfällen.
Darum habe ich vor zwei Tagen eine bittere Bilanz gezogen und homee aus meinem Haus verbannt. Alle Ikea Lampen sind wieder mit dem Tradfri Gateway verbunden, 3 Philips Hue Lampen spannen ein Mesh durch die Wohnung, damit ich die Taster und Bewegungsmelder mit dem Philips Hue Gateway verbinden kann und die gesamte Steuerung übernimmt ein Apple TV4. Meine Möglichkeiten sind damit zwar sehr eingeschränkt (dimmen per Taster ist nicht möglich, die Lichtfarbe zu ändern ziemlich umständlich, etc.), aber wenigstens funktioniert das System zuverlässig und schnell.
Es ist mir in Ermangelung des notwendigen technischen Wissens ein Rätsel, warum homee diese Zuverlässigkeit nicht bereitstellen kann. Ist homee letztlich nur ein Nerdspielzeug - oder möchte er ernstzunehmende Hausautomation bieten? Letzter Fall ist definitiv für mich nicht gegeben.
Sollte es jemals wirkliche Fortschritte in punkto Zuverlässigkeit geben, wäre ich sofort wieder an Board! Aber bis zu diesem Tag bleibt homee in der Kiste
Nils
PS: Dies ist kein “Heul-Thread”, sondern ein Bericht meiner persönlichen (Leidens-)Erfahrung. Mein aufrichtiger Wunsch ist, dass homee, die in meinen Augen beste (und hübscheste) Idee auf dem Markt, sich entwickelt und so zuverlässig wird, wie es für eine Hausautomation unabdingbar ist.