open range
Gerne hätte ich diesen Bericht über homee verfasst. Leider ist so eine Modifikation durch die Architektur der Platinen nicht, oder nur eingeschränkt möglich. Für die Leute, die jetzt denken ich kann aufatmen, weil er dem geliebten homee noch nichts angetan hat, genau euch werde ich bitter enttäuschen. Ich habe da schon eine ganz üble Idee. Das muss aber noch technisch reifen und ich brauche noch leere homee Würfel oder einen guten 3D Drucker.
Frei nach dem Motto, was gut ist, lässt sich aber trotzdem noch verbessern, habe ich mir erst mal Homey vorgenommen.
Es hat sehr gut angefangen. Ich hätte im Strahl kotzen können, als ich nach einer Möglichkeit gesucht habe die Kugel zu öffnen. Es gibt von außen keinerlei sichtbare Schrauben oder Klammern. Die haben das Ding doch nicht etwa zusammengeklebt?
Doch, sie haben! Ich wollte modifizieren und nicht den Dremel holen. Die natürliche Trennung der beiden Hälften ist die LED Leiste. Da man ein “At(h)om” aber spalten kann, hatte ich nicht vor so schnell aufzugeben.
Einen Schraubenzieher dazwischen zu pressen war mir dann doch zu risikoreich. Dahinter sitzen Infrarot Sensoren, Mikrofone und jede Menge LED’s. Außerdem wollte ich mir das Gehäuse nicht versauen. Gott sei Dank hatte ich noch ein Werkzeug, mit dem man die Deckel von Uhrengehäusen abheben kann. Mit Freude hörte ich das Ei knacken und ein Teil der Klebenaht war Geschichte. Der Rest ging mit einem Tapetenmesser, mit dem ich aber lieber die notwendige Hirn OP beim Entwickler des Gehäuses durchgeführt hätte.
Wieviel Gras muss man eigentlich geraucht haben, um ein Gerät zu verkleben? Das schließt eine Reparatur nahezu aus!
Im Oberteil waren sofort die Zigbee, Wlan und NFC Antenne zu erkennen. Zigbee und Wlan sind schon wieder verkrüppelte Miniantennen, die ich schon bei den Fritzboxen gehasst habe. Und bei Homey sind das nur verklebte Folienantennen. Leute, Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, außer mit noch mehr Hubraum!
Der Tod dieser Lächerlichkeiten war beschlossen. Um an den Pigtail der Wlan Antenne zu kommen, musste aber erst der rote Kühlkörper ab und ihr werdet es nicht glauben, der war geschraubt und nicht geklebt.
In Anlehnung an den russischen Sputnik Satellit von 1957, schwebte mir da auch schon ein Design vor. Sputnik heißt ja soviel wie Weggefährte oder Begleiter, und genau das wollte ich bauen. Auch die Russen wussten damals schon, ohne richtige Antennen kann man das zwar machen, aber dann wird es halt scheiße.
Holland dagegen hatte es noch nie so mit langen Stielen, sofern oben keine Tulpe dran ist. Seit der letzten WM Qualifikation, ist die Kugel nicht mehr bei jedem Niederländer die optimale geometrische Form. Insbesondere nach der Fusion von Athom mit Pattex, sollten die Klompenliebhaber das Klebstoff schnüffeln lassen und lernen, dass ein Schraubenzieher keine Form des Pettings ist.
Die obere Schale hatte meinem Bosch IXO Akkuschrauber mit passendem Bohrer nichts entgegen zu setzen. Die beiden RP SMA Buchsen mussten ja schließlich die Leitung vom U.FL Stecker an die frische Luft befördern. Mit einer Messung hatte ich schon vorher getestet, ob und wie sich die Funkleistung verändert. Da Homey noch keine Option bietet, ihn direkt an ein Lan Kabel anzuschießen, ist auch eine gute Wlan Verbindung Pflicht. Diese Lan Möglichkeit ist zwar geplant, aber noch nicht verfügbar. Ich hatte noch genug Platinenantennen, die meine Fritz 7590 und 7580 unfreiwillig gespendet hatten. Die taugen zwar auch nichts, aber AVM wird es wohl nie kapieren, dass man in einen Porsche keinen Auspuff eines Golf’s, einbaut. Der Test ergab, dass sowohl Wlan und Zigbee mit den AVM Krüppeln eine deutlich bessere Abstrahlung hatte. Nicht das der Empfang vorher schlecht war, aber in Autos werden ja auch Turbolader eingebaut. Amazon war so freundlich mir zwei weiße 5dbi Wlan Antennen zur Verfügung zu stellen, was nochmals eine Steigerung zur Folge hatte.
Wer sich schon mit dem Verhalten von Wlan und Zigbee beschäftigt hat stellt sehr schnell fest, das der sogenannte Funkkegel 90 Grad zur Ausrichtung der Antenne abgestrahlt wird. Sofern Sender und Empfänger sich im gleichen Stockwerk befinden, sollte die Antenne immer vertikal stehen. Stockwerke ober- oder unterhalb, erreicht man besser mit einer horizontalen Ausrichtung. Hindernisse werden am leichtesten durchdrungen, wenn der Kegel im 90 Grad Winkel auftrifft. Alles Andere gibt nur Reflexionen und schwächt das Signal.
Wer horizontal und vertikal gleichzeitig braucht, sollte einen Duo Max verwenden, mit dem zwei identische Antennen an eine SMA Buchse angeschlossen werden.
Die Antennen lassen sich jetzt in verschiedene Richtungen bewegen. Wichtig ist völlig gleiche Antennen pro Anschluß zu verwenden. Dieses Prinzip kann so manchen Repeater einsparen und wird die nächste Ausbaustufe meines Sputnik sein.
Ich bin noch am überlegen, das Ganze in silber zu lackieren. Einen Aufkleber mit CCCP, Hammer und Sichel gibt es sicher auch zu kaufen. Nachdem ich mich so über die Verklebung aufgeregt hatte, war das ürsprünglich angedachte Windmühlen Design in der nächsten Gracht versunken.
Es blieb nur noch das Problem Homey, äh Sputnik wieder zu montieren. Durch meine Erfahrung mit der niederländischen Methode zwei Bauteile miteinander zu verbinden, war Kleber keine Option. Die beiden Eierschalen sind im täglichen Betrieb auch keiner hohen mechanischen Belastung ausgesetzt, die sie wieder auseinander ziehen möchte. Das Drehmoment der beiden Antennen war auch zu vernachlässigen. homee hat ja ein einfaches Prinzip, die Würfel mit Magneten zu fixieren. Klick und gut ist.
Die finalen Fotos nach der Fertigstellung reiche ich nach, da ich nochmals andere Antennen bestellt habe.
Natürlich gibt es ein Fazit:
Leistungstechnisch ist es ein zu empfehlender Mod. Ein Mehrgewinn zwischen 30 bis 40% ist das Ergebnis. Der Weg dahin ist aber klebrig. Der großzügige Umgang mit kaltverschweißenden chemischen Flüssigkeiten, kann zwar beim Bau von Wohnwagen unentbehrlich sein, doch am Homey hat dieser Käse nichts zu suchen.
Sollten hier Niederländer im Forum unterwegs sein, entschuldige ich mich für das verbale Entgleisen. Das war völlig unabsichtlich und aus einer emotionalen Überlastung heraus. Wir tragen das beim Länderspiel am Wochenende aus!
“Ik weet dat ik een klootzak ben”