Hallo,
auch ich bereite mich auf den Wechsel vor. Ich verwende ausschließlich EnOcean-Geräte, von denen die für mich wichtigsten (Micropelt MVA-005 und Hoppe AutoLock) immer noch nicht von Homee unterstützt werden. Ich kann und will nicht mehr länger warten.
Ich muß aber auch sagen, dass Homee schon viele Geräte unterstützt. Auch diie App finde ich optisch und funktionell gelungen. Mein Homee-System ist auch noch nie abgestürzt oder hat sonstwelche Probleme gemacht, von denen hier von manchen berichtet wird.
Am Markt sehe ich derzeit kein anderes kommerzielles offenes System, das deutlich besser wäre (wie z.B. Homey). Keines unterstützt alle meine Geräte, manche sind in der Anschaffung deutlich teurer und/oder verlangen wiederkehrende Gebühren für zusätzliche Optionen, ohne die die Bedienung oder Programmierung mühsam ist.
Deshalb ist meine Alternative eine OpenSource-Lösung, mit der ich mein SmartHome-System selbst programmiere. Entschieden habe ich mich für FHEM, weil es als einziges System nahezu alle Voraussetzungen mitbringt, um meine Geräte zu unterstützen. Es fehlt lediglich die Verschlüsselung für EnOcean-Secure, welches die AutoLock-Fenstergriffe benötigen. Aber daran wird bereits gearbeitet.
Vorher habe ich noch andere Software-Systeme ausprobiert:
Node-RED kann vieles, aber leider nicht EnOcean-Secure. Man kann zwar ein DigitalConcerpts-Gateway (z.B. das von OPUS) verwenden, welches auch die Verschlüsselung beherrscht, aber das ist dann wieder ein zusätzliches (und zudem teures) Gerät. Außerdem wird Node-RED bei größeren Projekten doch sehr unübersichtlich.
OpenHAB ist sicherlich schön, aber sehr komplex und wenig intuitiv. Man muß an verschiedenen Stellen in Konfigurationsmodulen rumwurschteln, um ein einzelnes Gerät zu integrieren; das ist mir zu unübersichtlich. Und EnOcean wird auch nicht vollständig unterstützt.
HomeAssistant unterstützt nur EnOcean-Sensoren, aber keine Aktoren. Es soll zwar eine gute grafische Darstellung und Geräteerkennung haben, aber davon habe ich nichts gemerkt. Mir ist nicht eine einzige Geräteanbindung damit gelungen, und es ist alles andere als intuitiv.
Meine Wahl fiel also auf FHEM. Das ist zwar etwas altbacken, aber es funktioniert, ist SEHR vielseitig und bleibt auch bei größeren Projekten noch einigermaßen händelbar.
ABER (und das gilt im Grunde für alle OpenSource-Systeme): Die Programmierung ist seehr aufwändig und nichts für Leute, die irgendwann ein fertiges System haben und dann nur noch die Beine hochlegen wollen. Man muß immer am Ball bleiben, da sich auch mal was ändern kann und man dann ggf. seine Programmierung anpassen muß. Und auch die Programmierung selbst ist nicht ohne, da braucht man schon gewisse Kenntnisse und Fähigkeiten.
Vor diesem Hintergrund habe ich, trotz aller berechtigten Kritik, allerhöchsten Respekt vor den Homee-Entwicklern. Es ist eben nicht so leicht wie es sich viele Nutzer vorstellen, unterschiedlichste Geräte in einem offenen System einzubinden. Wer es einmal mit einem OpenSource-System durchexerziert hat, weiß, wie schwierig es ist, und dass der Teufel im Detail steckt.
Deshalb verlasse ich Homee auch nicht mit Groll, sondern mit guten Wünschen für eine erfolgreiche Zukunft.