Ich stelle mir schon länger die Frage wie die Steuerung der Heizung im Einfamilienhaus am sinnvollsten, pragmatoschsten und effizientesten ist:
An der Heizungsanlage im Keller kann ich steuern zu welchen Stunden sie anspringt, wann sie pausieren soll, auf wieviel Grad sie heizen soll und wie die Nachtabsenkung sein soll.
An den Thermostaten kann ich steuern wann die Heizkörper aufdrehen sollen auf welche Temperatur sie heizen sollen und wie die Nachtabsenkung sein soll.
Also machen Heizungsanlage und Thermostate im Prinzip das selbe aber sie konkurrieren bei den Zeiten. Sprich das Thermostat aufzudrehen wenn die Anlage im Sparmodus ist ist genau so sinnlos wie die Heizungsanlage auf Volllast laufen zu lassen wenn kein Thermostat an ist. Beides zu synchronisieren nimmt die Sinnhaftigkeit von smarten Heizplänen.
Wie steuert ihr eure Heizungsanlage und Thermostate.
Ist es sinnvoll die Heizungsanlage 24/7 laufen zu lassen und die Temperaturen nur über die Thermostate zu regeln oder ist das eher Energieverschwendung?
Das was Du an der Heizungsanlage einstellt, ist nur die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von einem Innensensor (Wohnzimmer) wenn vorhanden und/oder Außensensor.
Damit wir bei fallenden Außentemperaturen durch eine Erhöhung der Vorlauftemperatur dem steigenden Wärmeverlust vorgebeugt.
Der Innensensor wenn vorhanden soll das noch ein wenig ergänzen, wenn Du z.B. eine andere Wärmequelle hast (Kaminofen) dann steuert er da wieder ein wenig gegen.
Eine wirkliche Temperaturführung bekommst Du aber nur durch die Heizkörperthermostate in den Zimmern hin, da sie vor Ort die IST-Temperatur mit der an ihnen vorgegebenen SOLL-Temperatur vergleichen und entsprechend den Druchfluß des warmen Wassers durch den Heizkörper steuern.
Zudem bestimmen die Heizkörperthermostate die Warmwasser-Anforderung an die Therme.
Wenn Du mal alle Deine Thermostate herunter regelst, sollte auch die Therme Ruhe geben, da sie von den Thermostaten keine Anforderung bekommt.
Ich habe meine Anlage inzwischen auch 24/7 laufen, denn es ist effizienter die Nachtabsenkung über die Thermostate machen zu lassen. So kühlt das Haus über Nacht nicht zu sehr ab und morgens muß die Therme nicht wieder Vollgas geben, um das Haus auf Temperatur zu bekommen.
Viel Leute vergessen, dass nicht nur die Lufttemperatur, die ein Raumthermostat misst, entscheidend für die “gefühlte” Raumtemperatur ist. Wenn ich einen Raum über einen Zeitraum runterkühle (wir haben nachts das Fenster im Schlafzimmer auf, außer bei unter -5 Grad) dann kühlen auch die Einrichtungsgegenstände und die Innenseite der Wand mit aus. Da Luft ein schlechter Wärmeleiter ist, dauert es lange, bis das wieder ausgeglichen ist. Wenn ich mich im Wohnzimmer auf das Sofa setze und das ist noch kalt, weil ich über den Tag die Heizung auf z.B. 18 Grad bei Abwesenheit runterregeln lasse, ist das Sofa sicher noch ein paar Stunden kalt und da spürt man.
Räume sind eine träge Regelschleife. Daher verstehe ich die Panik mit dem schlagartigen Runterregeln bei Fenster-Offen-Erkennung auch nicht. Wenn ich im Bad nach dem Duschen das Fenster aufmache, ist es nich zielführend, die Heizkörper gleich abzudrehne, da warme Luft die Feuchtigkeit besser aufnehmen und nach draußen transportieren kann als kalte.
Wenn allerdings in einem der anderen Zimmer jemand das Fenster öffnet und vergisst es wieder zu zu machen, halte ich eine Push-Nachricht die in Abständen wiederholt wird für sinnvoller, als die Antriebe der Heizkörperthermostate zu quälen und mich dann über den hohen Batterieverbrauch zu wundern.
Naja, ich habe oft die Erfahrung machen müssen, dass die Fenster Offen Erkennungen bei meinen Thermostaten kaum auslösen und dadurch die Heizungen den Temperaturabfall versuchen mit Gegenheizen auszugleichen.
Besonders krass war das in meiner letzten Wohnung, eine Altbauwohnung.
Nachdem ich dann alles schön mit Tür und Fenstersensoren ausgestattet und verbunden hatte gab es auch ordentlich Geld zurück vom Vermieter.
Zusätzlich hatte das einen wunderbaren erzieherischen Effekt auf meinen Buben und vor allem auf meine damalige Mitbewohnerin, welche grundsätzlich die Heizungen nicht ausgeschaltet hatte wenn die Fenster aufgingen.
Das mit der erzieherischen Maßnahme kenne ich auch. Wenn es meiner Tochter in ihrem Zimmer im 2.OG zu warm ist, macht sie das Fenster auf. Da ihre Zimmertür zum Treppenhaus aber offen ist, kommt die kalte Luft, die durchs Fenster reinkommt und landet über das Treppenhaus im Wohnzimmer im EG und ich wunder mich, warum ich unten kalte Füße bekomme.
Das einzig richtige ist Stoßlüften. Dauert keine Minute für einen mittelgroßen Raum und bringt genug frische Luft hinein. Die Heizkörper und Einrichtungsgegensstände kühlen dabei nicht aus und ggf. reagiert die Fenster-Offen-Erkennung des Heizkörpers bei diesem schnelleren Temperaturabfall doch entsprechend, auch wenn es in dem Falle gar nicht so wichtig ist, da das Fenster ja gleich wieder geschlossen wird.
Genau. Und da die Heizkörper bei mir zum Teil überdimensioniert waren (letzte Wohnung) mussten die Thermostate auch erst nach 5 bis 10 Minuten später angestellt werden weil sie selber noch viel Wärme nach dem Lüften abgegeben haben.
Für mich macht das absolut Sinn alles mit einander zu verknüpfen. Bei mir gehen auch die Heizungen in den angeschlossen Räumen aus sobald die jeweiligen Türen offen sind und irgendwo bei mir ein Fenster auf ist. Bei geschlossenen Fenstern und offenen Türen schalten sich die Heizungen auch automatisch gleich. Manche Räume kühlen einfach schneller aus und die anderen Räume merken das dann auch irgendwann und fangen an nachzuheizen.
Ist vielleicht übertrieben, aber wenn mein System das kann, dann soll es das auch bitte bis zur letzten Nachkommastelle für meinen Geldbeutel tun…
In der jetzigen Wohnung ist es auch nicht mehr so dramatisch, die ist halt besser gebaut. Im Altbau hat es sehr viel gebracht
Bei uns funktioniert die Steuerung über einen zentralen analogen Thermostaten (Steuergerät) in der Küche. Der Heizkörper in der Küche ist hierfür immer voll aufgedreht und die Temperatur wird nur über das gelegentliche Anspringen der Vorlaufpumpe gesteuert (was dann wiederum die Therme anwirft). Alle anderen Räume sind also quasi von der Temperatur in der Küche abhängig: Wird in der Küche gelüftet, fällt die Temperatur unter den Sollwert, die Pumpe springt an und die anderen Räume “bekommen auch was ab”. Umgekehrt: Wenn in der Küche gekocht und gebacken wird, bleibt die Pumpe aus und im Rest des Hauses kühlt es ab. Dieser Fall ist eher unangenehm und bedarf der Nachsteuerung.
Wonach ich suche, ist ein fernsteuerbarer Thermostat. Ich würde gerne den analogen Kasten in der Küche durch ein Gerät ersetzen, das zum einen digital arbeitet und mit Temperatur (soll/ist) sowie das Tagesprogramm anzeigt, aber auch durch die homee gesteuert werden kann. Kennst sich damit jemand hier aus?
Für Hinweise - auch auf andere Beiträge in ich dankbar
Ich denke, auf der Suche nach einem durch homee steuerbaren Raumthermostat wirst Du nicht fündig werden.
Und meiner Meinung nach ist die zentrale Steuerung durch ein Raumthermostat eh nicht zielführend.
Es bringt mir auch nichts, wenn das Wohnzimmer (wo bei uns das Raumthermostat hängt) warm ist, das Thermostat bzw. die Therme abschaltet und der Rest des Hauses auskühlt.
Ich bin daher den dezentralen Weg gegangen.
Das Raumthermostat steht auf einer Wunschtemperatur, die das Wohnzimmer im Winter wohl nie erreichen wird (bei uns 24°C).
An allen Heizkörpern sind dann durch homee gesteuerte Z-Wave Thermostate, die jeden Raum individuell heizen. Und nur diese steuern durch Wärmebedarf und damit Ventilöffnung die Vorlaufpumpe an.
So kann ich jeden Raum individuell per HG oder Heizplan heizen.
Habt ihr bei euch mal verglichen ob es kostenmäßig einen Unterschied macht wenn ihr den Vorlauf 24/7 heizt und alles über die Thermostate steuert, oder wenn ihr die Vorlauftemperatur direkt an der Heizungsanlage zeitlich steuert?