Mir geht es eigentlich gar nicht um die Weiterentwicklung. Ich hätte nur gerne eine Funktion, die der homee eigentlich haben sollte und würde diese auch gerne verwenden. Vor etwa 10 Versionen der Android App gingen Widgets ja noch problemlos. Die Funktion wurde einfach kaputt geupdated.
Grundsätzlich entwickelt Homee aktuell aus meiner Sicht das System an den Bedürfnissen der Benutzer vorbei in eine völlig falsche Richtung. Schauen wir uns doch einfach Mal die Zielgruppe an - wer kauft denn ein System, dass offline funktioniert und unterschiedlichste Geräte verschiedener Hersteller in einem vereint? Richtig, Leute die keine Insellösung suchen und auf Sicherheit wert legen! Offline ist ja seit der Entfernung der Webapp aus der Firmware nur noch bedingt ein Thema. Um aufzuzeigen auf was ich hinaus möchte, muss ich kurz etwas ausholen. Wer nur Licht und Steckdosen Schalten will, der nimmt z.B. Philips Hue (hat dann aber nur Zigbee), wer nur Sicherheit möchte nimmt beispielsweise das System von Abus (hat dann aber nur Z-Wave) und wer nur Steckdosen und Heizkörpersteuerung braucht kann auf AVM Produkte setzen (hat dann aber nur DECT). Wer aber alles möchte, der musste in Zeiten vor Homee selbst Hand anlegen und mit OpenHab, ioBroker, Homeassistent oder NodeRed irgend etwas basteln. Homee war so ziemlich der erste, der vermittelt hat, dass alles aus einer Hand, wie aus einem Guss miteinander funktioniert - unterschiedliche Protokolle, diverse Hersteller und dank HiH auch über große Entfernungen hinweg. Und damit wären wir bei einer weiteren Zielgruppe: Leuten mit großen Installationen. Logisch, wer mehrere Systeme miteinander verbinden will, hat zwangsläufig erheblich mehr Geräte als die Leute mit Insellösungs-Systemen. Und genau hier liegt aus meiner Sicht das größte Homee-Problem. Eine große Installation kann über das Homee-Dashboard nicht sinnvoll bedient werden (keine Unterebenen, Dashboard nur im lokalen Speicher des Gerätes, Gruppen können Farbtemperatur, Helligkeit und Farbe nicht zentral für die ganze Gruppe ändern, …). Das Dashboard von Homee und auch die Gruppen eignen sich somit eigentlich nur für kleine Installationen, doch dafür kann man auch die jeweilige Bridge des Herstellers nehmen. Ich bin zu Homee gewechselt, weil meine damals 70 Zigbee Geräte nur noch von zwei Hue-Bridges gemanagt werden könnten und dies war sehr unkomfortabel - selbst in Alexa könnte ich nur eine Bridge über den Hue Skill einbinden (keine Ahnung ob sich diesbezüglich bei Hue etwas geändert hat) - also hatte ich eine Bastellösung mit ioBroker. Momentan sind bei mir 3 Homees mit jeweils Zigbee und Z-Wave Cube im Einsatz und managen 140 Geräte. Im Laufe der kommenden zwei Wochen werden ca. 30 hinzu kommen und im Frühjahr weitere 10 zur Rolladensteuerung, zusätzlich liegen seit dem Umzug noch 17 Zigbee und 12 DECT Steckdosen herum die auf ihren Einsatz warten. Wir wohnen in einem ganz normalen, kleinen Häuschen und haben nebendran noch eine Scheune mit Partyraum, also eigentlich nichts besonderes und wahrscheinlich genau die Zielgruppe von Homee basierten Smarthomes. Aber homee entwickelt momentan wohl eher für eine andere, gut zahlende Zielgruppe, nämlich Auftraggeber wie Warema und Co. Doch deren Zielgruppe ist wohl eher nicht die Homee Zielgruppe, denn wer sich einen Garagentormotor kauft und diesen smart bedienen will, der kauft in erster Linie eine Insellösung und als Insellösung für ihre eigenen Produkte bewerben diese Firmen ihren Homee auch. Wenn wir uns noch einmal die Entfernung der Webapp aus dem Homee ansehen, dann fällt auf wo die Prioritäten offenbar liegen könnten. Die Homee Zielgruppe muss auf eine essentielle Funktion verzichten, damit ein gut zahlender Auftraggeber seine Insellösung bekommen kann. Natürlich könnte man für Auftraggeber eine andere Firmware anbieten als für Homee User, doch dann müsste man zweigleisig fahren. Das System zu öffnen, damit jeder entwickeln kann wäre eine Idee, die ja auch schon oft angesprochen worden ist, birgt aber auch Risiken. Ich hätte einen Vorschlag bei dem man das System nicht öffentlich machen muss und gleichzeitig dennoch genug Speicherplatz für alle benötigten Funktionen, inklusive WebApp, verfügbar wäre: macht Homees modular! Liefert Homee für die Auftraggeber mit ihren Gerätekonfigurationen aus und vielleicht noch etwas Standard Zeug wie Hue und Abus. Verzichtet beim normalen Homee auf Warema, CO Melder die seit Jahren nicht erhältlich sind, Ikea Leuchten (die sind echt übel) und baut vorinstalliert nur die Module, die die breite Masse verwendet, ein. Alle speziellen Geräte könnten dann modular nachgeladen werden. Diese Modularität könnte man dann auch auf die einzelnen Cubes ausweiten. Ich zum Beispiel verwende keine Enocean Geräte und habe es auch nicht vor, somit benötige ich keinen Enocean Support durch den Homee. Hätte man die Möglichkeit den ganzen Enocean Kram modular zu entfernen, wäre sicher auch genügen Speicherplatz übrig um dann ein Webapp Modul installieren zu können. Wie wäre das? Der überwiegende Teil der Leute hat auch nicht in der Diele Ikea Leuchten, Im Wohnzimmer Philips Hue, in der Küche Müller Tint ein, sondern setzt wahrscheinlich auf einen Hersteller mit dem er zufrieden ist, oder? Auch hier wäre ein modulares System von Vorteil.
Geht man nach Eurem Marketing (und das ist wirklich gut), dann ist es doch gerade die Modularität die den Homee ausmacht. Warum dann nicht auch die Software modular gestalten. Auch andere, große Projekte haben den Vorteil eines modularen Systems erkannt und umgesetzt, nicht zuletzt aufgrund immer größer werdender Software - ich denke da z.B. an den Linux Kernel.
Ihr als Homee habt mit Abstand das beste System um diverse Geräte unterschiedlicher Hersteller und Protokolle miteinander zu kombinieren, auch in großen Installationen - leider ist es dann aber nicht mehr bedienbar.
Vielleicht bilde ich mit meine bis Ende 2022 über 200 Geräten auch eine Ausnahme, vielleicht brauchen die meisten Leute nur wenige Geräte aber von unterschiedlichen Herstellern, vielleicht genügt es der breiten Masse auch nach Ihren Geräten in einer endlosen Liste ohne Unterebenen zu suchen - vielleicht aber auch nicht. Um unser homee basiertes Smarthome überhaupt noch bedienen zu können, verwende ich jetzt wieder ioBroker mit Jarvis als Bedienoberfläche - sozusagen meine offline Webapp die mir homee ja nur noch mit Internetverbindung in den Browser Speicher packt. Ich bin also an dem Punkt angekommen, an dem ich war bevor ich mir den ersten Homee zugelegt habe und dort wäre ich auch erheblich schneller und kostengünstiger angekommen, ganz ohne Homee. Ich habe mit Homee sozusagen ein System im Haus, dass ein riesiges Potenzial verschenkt und mich zurück in die Arme von Bastellösungen getrieben hat, leider.