der Rohbau geht endlich los und in ein paar Wochen steht dann die Haustechnik an. Ich konnte noch nicht mit meinem verwandten Elektriker sprechen, jedoch muss ich ihm auch homee und auch die Komponenten näher bringen. Ich habe mit Elektrik bisher nicht viel am Hut gehabt und Basics bereiten mir teilweise Schwierigkeiten. Ich werde auch nichts alleine machen, brauche jedoch das Verständnis, damit ich weiß, was ich einkaufen muss und vielleicht habt ihr noch den einen oder anderen Tipp für mich.
Ich nehme mal das Beispiel Wohnzimmer bzw. grundsätzlich möchte ich jedes Zimmer so bedienen:
Doppeltaster für Licht // links Grundbeleuchtung, rechts Ambientbeleuchtung
Doppeltaster für Jalousien
mehrere Netzwerksteckdosen
einige schaltbare Steckdosen zB an den Fenstern für Weihnachtsbeleuchtung
Die Grundbeleuchtung dimmen zu können wäre gut. Bei der Ambientbeleuchtung wäre das wichtiger, zusätzlich könnte ich mir dafür auch RGBW vorstellen.
Kann ich mit einem UP Aktor jede beliebigen LED Leuchtmittel verwenden?
Ist es besser für meinen Wunsch auf Doppeltaster zu verzichten, stattdessen untereinander zwei einzelne Taster mit jeweils einem UP Aktor zu nutzen?
Was ist wirtschaftlicher oder ggf. gar nicht möglich? In meiner Theorie sind UP-Aktoren + “normale” Leuchtmittel langfristig günstiger als ZigBee Leuchtmittel.
Für die Jalousien sieht unser Architekt einen Bus vor, der diese wahlweise pro Zimmer oder zentral in einer Einheit steuert. Mit dem UP Aktoren könnte ich mir den Bus sparen, da ich homee als Zentrale hätte. Oder habe ich einen Denkfehler?
Habt ihr ggf. noch andere Tipps bzgl. der Elektrik oder etwas woran ich noch gar nicht gedacht habe? Bitte keine Kommentare wie Kabel/KNX ist sinnvoller, das Budget habe ich dafür nicht
Alles folgende ist meine persönliche Meinung, so wie ich es in meinem Haus mache. Ich bin kein Elektriker, habe aber eine entsprechende technische Schulbildung, also ein gewisses Grundwissen.
Fangen wir mal mit dem grundlegenden an: dein Elektriker wird dir sagen, dass das völliger Schwachsinn ist und nur unnötiger Aufwand, aber ich empfehle dir unbedingt in jedem Raum einen eigenen Verteilerkasten zu machen. Dieser kann problemlos hinter einer Wartungsklappe in der Wand oder Decke versteckt werden und ist praktisch unsichtbar. Warum?
Du wirst pro Stockwerk einen Hauptverteilerkasten haben. Wenn du dort alles „reinstopfst“, wird das höllisch unübersichtlich und irgendwann hast du einfach nicht mehr genug Platz. Bei Elektrik gilt aber wie bei vielen Sachen: viel Platz, viel Übersicht, wenig Fehler, wenig Probleme. Vor allem, wenn mal nachträglich was dazu kommt oder geändert werden muss.
Vom Hauptverteiler zu den Raumverteilern immer zumindest ein extra leeres Rohr legen und wo immer es geht sollen die Rohre etwas dicker sein als eigentlich notwendig. So ein extra Rohr kostet praktisch nichts und die Montage kann parallel zu anderen erfolgen, womit auch der zusätzliche Arbeitsaufwand sehr gering ist.
Lass dir immer 2-3 extra Leitungen in die Rohre einzuziehen, welche nicht beschalten sind und für nichts gedacht sind. Der Arbeitsaufwand ist durch die zusätzlichen Leitungen oft komplett vernachlässigbar wenn überhaupt vorhanden. Die Kosten für die paar Leitungen sind… kannst du dir denken.
Überlege dir, ob du eventuell einen dicken 24V-Trafo zentral im Haus platzieren willst und zu jedem Verteilerkasten verkabeln lässt. Viele Module laufen auch mit 12V-30V und manchmal brauchst du die Kleinspannung einfach. Jetzt an jedem Eck einen eigenen Trafo hinsetzen ist Schwachsinn. Du kannst am Anfang den Trafo auch weglassen und nur zwei Leitungen für 24V überall hinziehen lassen. Trafo dann ergänzen wenn notwendig. Kosten: siehe oben.
Lass dir überall tiefe (60mm) UP-Dosen setzen, damit du UP-Module problemlos einsetzen kannst.
Das ist wirklich das Minimum das ich dir unbedingt empfehle. Ja, das kostet etwas extra, vor allem die Verteilerkästen, aber du sparst dir später Zeit, Kosten und Nerven. Außer natürlich dein Elektro- und Netzwerk-Plan ist 100% korrekt und es wird nie irgendwie andere oder neue Anforderungen geben…
Im Vergleich zu einer vollständigen Verkabelung für KNX&Co sparst du sehr viele Leitungen und somit Kosten, hast aber trotzdem eine gute Basis. Allerdings muss ich @Friedhofsblond zustimmen: bei einem Neubau würde ich so gut es geht auf Kabel setzen.
Zu den Detailfragen:
Theoretisch ja, praktisch nein, vor allem wenn du dimmen willst. Reines Schalten ist meist kein Problem. Zum Dimmen kann ich hier die Flush- und DIN-Dimmer von Qubino empfehlen. Funktionieren mit homee und dimmen bei mir problemlos eine sehr große Anzahl an LEDs. An einem Dimmer habe ich 24 GU10-LEDs mit je 7 Watt hängen. Problemlos.
Die Flush-Relais von Qubino haben noch den Vorteil, dass sie zwei zusätzliche Eingänge für Szenenschalter haben. Reales Beispiel: Taster 1 schaltet Ambiente-Licht, Taster 2 schaltet das gesamte Licht im Zimmer über Homee ein, Taster 3 schaltet das gesamte Licht über Homee aus.
Kommt drauf an. Wenn du tatsächlich direkt in der UP-Dose den Aktor setzen willst, dann nimm Einfach-Taster, sonst geht sich das nicht aus. Du hast aber in jedem Zimmer einen schönen großen Verteilerkasten. Da passen die ganzen Aktoren rein und sind jederzeit problemlos zugänglich. Dann kannst du auch Doppeltaster nehmen. Auch hier gilt übrigens mein Tipp: lass dir eine extra Dose setzen und gib einen leeren Schalter rein. Nach ein paar Monaten im Haus wirst du wissen, was dir fehlt und du kannst dort problemlos einen zusätzlichen Lichtschalter unterbringen, ein paar Szenentaster, ein UP-Radio, was auch immer. Verdrahten ist auch kein Problem, da es von den UP-Dosen bis zu den Verteilerkästen nicht weit ist und idealerweise liegen schon unbeschaltete Leitungen in den Rohren
Ich würde nicht nur günstiger sondern auch praktischer sagen. Ich halte von ZigBee-Lampen wenig bis gar nichts. Ist nur meine Meinung.
Um ehrlich zu sein: wenn du sowieso Leitungen zu den Jalousien hast, ist der Weg zu einem vollständigen Bus nicht mehr weit. Der größte Extraaufwand bei einem Bus kommt durch die extra Leitungen zu den Fenstern und Türen.
Ich habe es geahnt, dass ich KNX KNX KNX lese Grundsätzlich hab ich keine Chance auf KNX, da ich es nicht selber programmieren kann und die Komponenten einfach zu teuer sind. Da macht meine Frau einfach nicht mit, sie sieht darin keinen Mehrwert und ist eben nicht so technikbegeistert wie ich.
Ich möchte es eigentlich auch nicht rechtfertigen, aber es sieht so aus, dass ich alles an Material für die Installation von meinem Verwandten zum Einkaufspreis erhalten werde. Installation werde ich dann viel mit Vater selber erledigen. Das ist abgesehen vom Budget bei KNX nicht möglich, daher scheidet es aus.
Klar ich habe erst Angebote dafür eingeholt, war auch bei z.B. einem Loxone Premium Partner. Aber das würde einfach mal das 4-5-fache an Kosten sein, die ich durch Eigenleistung ausgeben werde.
Und hier kommt mit homee eben gelegen. Super einfach zu installieren, ich brauche keinen Externen!
Bin zufällig auf Busch@home gestoßen. Kabel, aber herstellergebunden und meine Komponenten, die ich bisher habe sind für die Katz inkl. homee.
Finde das ein sehr interessantes Thema… Ich plane auch im nächsten Jahr zu bauen - hätte das Geld am Anfang auch nicht…
Mir wäre daher wichtig das ich es später nach und nach erweitern kann - da ist mir eine Kombination mit Funk glaube ich lieber.
Habe erst vor einer Weile von Fibaro HCL zu homee gewechselt und bin begeistert. Wenn die Jalousien zicken machen mache ich sie zur not erst ein mal per Bus mit normalen Schaltern und rüste die später um. Ich mache solche Dinge gerne selber - abend auf der Couch oder während ich als Beifahrer im Auto bin mal eben ein HG basteln
Deinen Beitrag habe ich mir auf jeden Fall mal gespeichert danke!
So sehe ich es auch @davidson !
Bei uns wird es irgendwann eine Altbau-Kernsanierung geben und auf KNX/Loxone möchte ich nicht zurückgreifen.
Lieber per Funk und heute das und morgen was anderes Umsetzen…bei Kabellösung musst du fast immer alles im Voraus sehr genau durchdacht haben.
Ich überlege allerdings noch ne Kombination mit digitalSTROM…das sieht für mich ebenfalls sehr vielversprechend aus.
Ich habe vor kurzem die Elektrik unseres Hauses sanieren lassen. Dabei habe ich auch nicht auf KNX oder ähnliche kabelgeführte Varianten zurück gegriffen.
Ich verstehe auch den Ansatz einiger nicht immer mit Kanonen auf Spatzen zu schießen.
Doppeltaster sind super, es gibt zusätzlich zu den tiefen 60er Dosen noch Installationsdosen.
Hier hast du genug platz, im Prinzip, wenn du nur tasten willst und nicht dimmen nimm den doppel Aktor von Quibino dieser ist von den Abmessungen sehr gut und passt in deine Installation.
EFH, mache einen großen Unterverteiler in die Wohneinheit, lasse in jedes Zimmer einen 5 Ader Leitung ziehen, somit hast du im Prinzip sogar die Möglichkeit den Aktor für die Beleuchtung in den UV zu ziehen. Es ist im Prinzip sogar möglich, dass du einfach einen Hauptverteiler in den Keller machst und keinen UV in die Wohneinheit. Hier streiten sich die Geister.
Rollladen würde ich mit Enocean lösen, hier gibt es entsprechende Lösungen von Eltako oder Fibaro.
Bedenke, dass es sich hier um deine Lösung handelt. Von einem vollautomatisierten Haus kann ich nur abraten, wenn die Bewohner hier nicht alle dies Wünschen.
ich hänge mich mal hier an den Beitrag an. Wir bauen gerade ebenfalls ein Haus und ich beschäftigte mich gerade mit der “Elektroplanung”. In unserer Mietwohnung habe ich für die Lichtschalter einfach Fibaro (Single/Double) Switches installiert und ans Homee angeschlossen. Die Heizung läuft über Eurotronic Heizkörperthermostate. Sprich: alles Z-WAVE mit Homee (+ein paar ZigBee Lampen, Fenstersensoren, Rauchmelder).
Funktioniert auch wunderbar und störungsfrei, selbst die Frau zufrieden und freut sich das Abends, wenn Sie nach Hause kommt, immer schon das Licht an ist (An-/Abwesenheitshack mit Apple Homekit) - auch wenn sie sonst für diese Dinge kein Verständnis hat…
Nun zu unserem Neubau: EFH, anderthalbgeschössig, kein Keller, ca. 150m².
Bisher war mein Plan ebenfalls auf Fibaro als UP-Lösung zu setzen (für Licht und Rolladensteuerung). Für die Fußbodenheizung im EG halte ich eine (smarte) Steuerung für nicht nötig (FBH zu träge) und im OG (normale Heizkörper) wäre auch weiterhin die Eurotronic-Lösung für mich in Ordnung. Ein Bus-System halte ich für zu teuer und teilweise auch zu kompliziert zu programmieren. Ein auf Z-Wave basierendes System ist für mich durchaus in Ordnung.
Wir werden zwei Wechselschaltungen benötigen, aber das ist eigentlich auch kein Problem (wenn man eine Sparwechselschaltung/COM-Link verkabeln lässt). Theoretisch könnte ich sogar später alles nachrüsten und nehme erstmal eine “Nicht-Smart”-Lösung.
Jetzt bin ich hier auf die Qubino DIN Dimmer Lösung aufmerksam geworden und finde diese eigentlich ganz charmant, da man diese zentral im Sicherungskasten einbaut und somit keine UP-Lösung nötig ist. Ich schätze wenn ich mehrere Taster habe (Wechselschaltung) schließe ich die einfach alle parallel an den Qubino Dimmer an und kann von jedem Schalter aus die Beleuchtung steuern?
Spricht etwas dagegen (oder dafür?), für jede Deckenlampe (16 Stück) im Haus einen Qubino DIN Dimmer installieren zu lassen (außer dass dies Hardwarekosten in Höhe von ca. 1.000€ verursacht)?
Für die Rollladensteuerung würde ich weiterhin planen, am Motor direkt die Fibaro Roller Shutter zu installieren. Oder gibt es bessere Lösungen?
Für mich zusammengefasst: Qubino auf Hutschiene
(Pro) keine Wechselschaltungen nötig (zusätzliche Verkabelung)
(Pro) bereits alles als Taster ausgeführt, welche (optional) auch das Licht dimmen können
(Contra) Zurückrüsten auf “Nicht-Smart” ist etwas aufwendiger (Taster durch Schalter ersetzen; Verkabelung im Sicherungskasten ändern) und auch für Nachrüstungen ist ein Elektriker erforderlich
(Contra) Sicherungskasten wird etwas voller
Fibaro als UP
(Pro) etwas geringere Investitionskosten (Hardware)
(Contra) dafür höherer Installationsaufwand für Elektriker (alles UP, zusätzlich an jedem UP-Schalter ein Neutralleiter und eine Phase erforderlich --> grds. kein Problem, es sind überall Steckdosen in der Nähe geplant)
(Pro) kann problemlos selbst wieder zurückgerüstet werden und auch Nachrüstungen sind problemlos selbst möglich
Wichtig: Beide Varianten lassen sich weiterhin manuell bedienen, wenn das Z-Wave Gateway (Homee) ausfällt.
Falls jemand von euch noch weitere Denkanstöße oder Ideen hat, wäre ich natürlich sehr dankbar. Momentan tendiere ich zur Qubino-Lösung, bin aber offen für andere Varianten (welche sich in diesem preislichen Rahmen bewegen).
Hey,
Ich habe die Qubino Dimmer auch installiert. Funktionieren sehr gut. Wichtig ist, dass homee den Schaltkasten gut erreicht. Meist ist da eine Stahltür vor.
Guck dich auch mal bei enocean um. Gerade wenn du Lampen oder Rollladen gleichzeitig schalten willst, bekommst du bei Z-Wave Probleme.
Vielen Dank für eure Antworten, das zeigt mir zumindest das mein Ansatz nicht so ganz abwegig ist!
Ich hatte heute noch zufällig ein (Telefon-)Gespräch mit dem Bauleiter, wo ich versuchte ihm die Installation mit den Qubinos zu erklären und er meinte das wäre unüblich, dass die Kabel von den einzelnen Lichtschaltern wieder im Sicherungskasten zurückkommen würden (-> so wird es jedoch in der Anleitung von Qubino skizziert). Damit könnte man die Qubinos auf der Hutschiene nur mit zusätzlichem Aufwand machen… jemand eine Idee ob das wirklich unüblich ist und tatsächlich Mehraufwand bedeutet?
Es ist ein Mehraufwand. Du bewarst Dir aber die maximal Flexibilität, wenn Du später mal was umklemmen oder ändern willst. Durch die sternförmige Verkabelung, kannst Du jeden Verbraucher mit jedem Schalter verknüpfen und das mit oder ohne ein Hutschienenmodul dazwischen.
Wenn ich mein Haus heute nochmal neu bauen würde, würde ich die zusätzlichen Kosten auch investieren.
Da bin ich absolut bei dir. Jede Lampe jedes Gerät, jede Steckdose und jeder Schalter sollte separat gezogen werden.
Das ist da Maximum an Flexibilität die man sich wünschen kann.
Der Vorteil liegt auch auf der Hand. Du kannst dann auf kabelgebundenen Systeme zurückgreifen Und Funk sollte man wenn möglich außen vor lassen.
Als Nachrüster bleibt einen ja nur Funk aber bei Neubau sollte man doch lieber den einen oder anderen Tausender mehr ausgeben.